2013: Bienen fliegen wieder (updated)

Das ist Eintrag 34 in der Serie "Bienenkiste".
Bienenschiss
Bienenschiss

Auch der trĂŒbste Winter geht vorbei. Aus Sicht des Bienenkistenbetreuers ist es jetzt so weit: Mit ersten (zugegebenermaßen noch recht vereinzelten) ReinigungsflĂŒgen hat die Bienensaison begonnen. Damit ist jetzt FrĂŒhjahr. Auch die erste Gewichtsmessung haben wir vorgenommen. Die Ergebnisse sammele ich auf der Diagrammseite. Weiterlesen

Einladung GartengesprĂ€ch „Agro-Gentechnik und Honigbienen – Koexistenz ist unmöglich“

Vor fast 10 Jahren begann der Kampf des Hobbyimkers Karl Heinz Bablok gegen Monsanto (Hier ein Video). Der genmanipulierter Mais Mon 810 des Agrarmultis, berĂŒchtigt auch fĂŒr sein Pestizid „Roundup“, wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zu Babloks Bienenvölkern auf dem Versuchsgut Neuhof in Kaisheim angebaut. In der Analyse seines Honigs liessen sich Pollen des genetisch verĂ€nderten Mais nachweisen (mehr zum Thema „Transgene Pflanzen und Bienen“ beim Gen-ethischen Informationsdienst). Bablok entsorgte seinen Honig in der MĂŒllverbrennungsanlage und zog vor Gericht, um sich Schadensersatz zu erkĂ€mpfen. Die juristische Auseinandersetzung zieht sich seither durch die Instanzen, bis hin zum EuropĂ€ischen Gerichtshof. UnterstĂŒtzt wird Bablok dabei von Mellifera, dem Verein fĂŒr wesensgemĂ€ĂŸe Bienenhaltung. Dessen Vorsitzender, der Imkermeister Thomas Radetzky, trĂ€gt am Montag seine Erfahrung zu Bienenhaltung und Gentechnik vor dem Deutschen Bundestag vor. Am Abend spricht er dann im Prinzessinnengarten mit uns ĂŒber:

„Agro-Gentechnik und Honigbienen – Koexistenz ist unmöglich“
Imkermeister Thomas Radetzki, Mellifera e.V.

PrinzessinnengÀrten, Montag 11. Juni, 19 Uhr

Varroa-Monitoring: Fehlversuch Puderzuckermethode

Das ist Eintrag 23 in der Serie "Bienenkiste".

Wie schon bei der OxalsĂ€urebehandlung im Winter angedroht, wollen wir den Varroamilbenbefall unserer Bienen messen und dokumentieren. Gestern am zweiten Sonnentag mit auch am Abend noch frĂŒhlingshaften 15°C starteten wir den ersten Versuch. Wir orientierten uns an den Empfehlungen des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen/Bieneninstitut Kirchhain (Adiz-Artikel als pdf) und der Konkretisierung fĂŒr die speziell fĂŒr die Bienenkiste. Weiterlesen

Lauschen statt wiegen?

Das ist Eintrag 4 in der Serie "Bienenwaage".

Der Bauanleitungen dieser Serie sind veraltet. Aktuell ist die Serie Bienenkiste 2.0.

Gestern einen interessanten Vortrag des Molekularökologen und Bienenwissenschaftlers Hannes Kaatz von der Uni Halle/Jena in Neukölln gehört. Dabei zwei Sachen fĂŒr die Praxis gelernt, eine davon mit u.U. erheblichen Auswirkungen auf unser Projekt „Bienenwaage“. Weiterlesen

Vorbereitung OxalsÀurebehandlung

Das ist Eintrag 17 in der Serie "Bienenkiste".

Die Bienen bereiten sich ja schon langsam auf den Winter vor – da werden sie weitgehend ohne Hilfe durchkommen mĂŒssen. Der einzige Eingriff wird die OxalsĂ€urebehandlung gegen die Varroamilbe sein. Die Schweiz stellt ĂŒbersichtlich die unterschiedlichen Methoden dar, um die OxalsĂ€ure in die Bienen zu bringen und verlinkt wissenschaftliche Grundlagen fĂŒr die Entscheidung zwischen den Methoden. Ich werde die Bienen – nach der Anleitung fĂŒr die Bienenkiste – betrĂ€ufeln. So macht es auch die Herstellerempfehlung (siehe das PDF unter „Downloads“) der fĂŒr die Bienenimpfung zugelassenen SĂ€urepackung.

FĂŒr ImkerInnen, die nicht die ganze Packung aufbrauchen, ist die wissenschaftliche Studie zur Lagerbarkeit des angerĂŒhrten SĂ€ureansatzes lesenswert, Fazit: Im KĂŒhlschrank hĂ€lt sich der Rest bis zum nĂ€chsten Winter.

Sehr interessant fĂŒr die Erfolgskontrolle liest sich eine neue Methode zur Befallsmessung, die weder eine Milbenwindel im Stock (kein Platz kein Platz in der Bienenkiste!) noch die Tötung der Bienen nötig macht: Die Varroadiagnose mit Puderzucker, entwickelt vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen/Bieneninstitut Kirchhain. Auch hier werde ich mich in erster Linie an den Empfehlungen speziell fĂŒr die Bienenkiste orientieren.

Indische Riesenraubwespe vs. Asiatische Riesenhornisse

Nachtrag 16.10.2023, zwölf Jahre spĂ€ter: Gestern wurde das erste als solches einwandfrei identifizierte vespa-velutina-Nest in Berlin beseitigt. Der NABU kĂŒmmert sich um die Identifizierung und Verfolgung der Neusiedler. Nachtrag Ende.

Neulich ließ die taz vermelden:

WĂ€hrend BienenzĂŒchter und NaturschĂŒtzer noch mit Konzernen wie Syngenta oder Bayer streiten, taucht in Frankreich eine neue Gefahr fĂŒr die so nĂŒtzlichen Insekten auf: Vespa velutina lautet der Fachname dieser Bienenkiller. Es handelt sich um eine asiatische Hornisse, die sich seit wenigen Jahren in SĂŒdwestfrankreich angesiedelt hat und sich rasch ausbreitet. Ihre Lieblingsspeise sind vorzugsweise die heimischen Honigbienen! Eingeschleppt wurden sie angeblich mit einem Frachtschiff mit Billigprodukten aus dem fernen Osten. Mit der Velutina-Hornisse hat Frankreich ein echtes Invasionsproblem mit klandestinen „Immigranten“. Quelle: taz

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Giftiger Honig: die Dosis machts

Die taz brachte neulich endlich mal eine Nachricht gegen den Bienen-Hype: Honig sei oft mit krebsauslösenden Pflanzenstoffen belastet! Stark davon betroffen sei Rohware aus SĂŒd- und Mittelamerika, aber auch in mitteleuropĂ€ischen Honigen (ebenso wie in anderen Nahrungsmitteln, etwa Kuhmilch) tauchen die Stoffe mitunter auf, bilanziert das Bundesinstitut fĂŒr Risikobewertung in einer Studie mit dem Titel „Analytik und ToxizitĂ€t von Pyrrolizidinalkaloiden sowie eine EinschĂ€tzung des gesundheitlichen Risikos durch deren Vorkommen in Honig“. Pflanzen, in unseren Breiten etwa die GreiskrĂ€uter, produzieren diese Alkaloide, um ĂŒberflĂŒssigen Stickstoff loszuwerden. Einige Pflanzen haben einen Zusatznutzen ausgebildet und schĂŒtzen ihre BlĂ€tter und BlĂŒten durch giftige Alkaloide gegen Fressfeinde. Spezialisierte Raupen fressen die Pflanzen trotzdem bzw. gerade deswegen und werden fĂŒr Vögel ungenießbar. Den Bienen machts offensichtlich auch nichts aus. Und tatsĂ€chlich gibt es Weltgegenden, von denen schon lange bekannt ist, dass Bienen dort richtig giftigen Honig herstellen. Die Grenzen zwischen Genußmittel und Gift sind also auch hier fließend und wir Honigkonsumenten bzw. -diebe seien daran erinnert: In Unmengen wird auch noch die beste Medizin zum Gift.

Abschluss und Auswertung AmeisensÀurebehandlung

Das ist Eintrag 14 in der Serie "Bienenkiste".

Varroamilben neben StecknadelkopfNotiz: Gestern abend war der Verdunster wohl leer. Heute morgen hab ich ihn aus der Kiste geholt. Die Verdunstung lief trotz des wechselhaften Wetters ziemlich linear (siehe Graph) ĂŒber 13 Tage seit Beginn der Behandlung. An zwei Tagen wĂ€hrend der Behandlung haben sich die Bienen offensichtlich erfolgreich gegen einen rĂ€uberischen Angriff anderer Bienen zur Wehr gesetzt, auch ohne dass ich das Flugloch eingeengt habe: Die Verdunstung sollte ja konstant weitergehen. Dazu schreibe ich vielleicht nochmal extra. ZurĂŒck zur Varroa: Zwischendurch konnte ich die kleinen toten Milben einfach vom Flugbrett aufsammeln. Auf dem Bild sind einige davon zu sehen neben einem Stecknadel- (!) und nicht etwa Nagelkopf. NĂ€chster Schritt in den nĂ€chsten Tagen: Die Kiste wiegen und die WintervorrĂ€te abschĂ€tzen – und nicht vergessen: Trennbrett zwischen Honig- und Brutraum wieder einhĂ€ngen!

 

RĂ€uberei

Eigenartige Beobachtung: Vorgestern und gestern war ein einziges GeschwĂ€rme um die Kiste herum, also nicht nur am Flugloch. Außerdem gab es vor dem Flugloch und am Boden Keilereien, wie ich sie in diesen Tagen öfters im Zusammenhang mit Drohnen beobachten konnte – allerdings waren in den KlĂŒngeln keine Drohnen zu erkennen. Nach einer Weile Recherche komme ich zu dem Schluss: Der Stock war Objekt eines rĂ€uberischen Angriffs eines Nachbarschwarms. Heute war zum GlĂŒck wieder Ruhe… „RĂ€uberei“ weiterlesen