Giftiger Honig: die Dosis machts

Die taz brachte neulich endlich mal eine Nachricht gegen den Bienen-Hype: Honig sei oft mit krebsauslösenden Pflanzenstoffen belastet! Stark davon betroffen sei Rohware aus SĂŒd- und Mittelamerika, aber auch in mitteleuropĂ€ischen Honigen (ebenso wie in anderen Nahrungsmitteln, etwa Kuhmilch) tauchen die Stoffe mitunter auf, bilanziert das Bundesinstitut fĂŒr Risikobewertung in einer Studie mit dem Titel „Analytik und ToxizitĂ€t von Pyrrolizidinalkaloiden sowie eine EinschĂ€tzung des gesundheitlichen Risikos durch deren Vorkommen in Honig“. Pflanzen, in unseren Breiten etwa die GreiskrĂ€uter, produzieren diese Alkaloide, um ĂŒberflĂŒssigen Stickstoff loszuwerden. Einige Pflanzen haben einen Zusatznutzen ausgebildet und schĂŒtzen ihre BlĂ€tter und BlĂŒten durch giftige Alkaloide gegen Fressfeinde. Spezialisierte Raupen fressen die Pflanzen trotzdem bzw. gerade deswegen und werden fĂŒr Vögel ungenießbar. Den Bienen machts offensichtlich auch nichts aus. Und tatsĂ€chlich gibt es Weltgegenden, von denen schon lange bekannt ist, dass Bienen dort richtig giftigen Honig herstellen. Die Grenzen zwischen Genußmittel und Gift sind also auch hier fließend und wir Honigkonsumenten bzw. -diebe seien daran erinnert: In Unmengen wird auch noch die beste Medizin zum Gift.