Bayer: Profit mit Bienensterben

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Ein sehenswerter Dokumentarfilm widmet sich dem „Geheimnis des Bienensterbens“. Auch die „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ schlĂ€gt Alarm. Einer großen Anzahl auch neuester Studien zum Trotz verursachen laut Chemie-Multi Bayer aber nicht etwa die hauseigenen Pestizide das millionenfache Bienensterben. Die Verantwortung dafĂŒr trage vielmehr die böse Varroamilbe. Dabei wird höchstens umgekehrt ein Schuh daraus: Weil die Agrochemikalien die Tiere so schwĂ€chen, bieten sie den Parasiten eine wehrlose AngriffsflĂ€che. Aber der Global Player im GeschĂ€ft mit den Ackergiften wehrt sich gegen diese Einsicht nicht nur, um die Vermarktungschancen fĂŒr Confidor & Co. nicht zu gefĂ€hrden. Er hat noch einen zweiten Grund dafĂŒr. Mit dem Pyrethroid „Bayvarol“ (Wirkstoff: Flumethrin), das er unter dem Slogan „Gesunde Bienen“ (Update 2023: Die Subdomain funktioniert 10 Jahre spĂ€ter nicht mehr. Greenwashing lĂ€uft jetzt ĂŒber BiodiversitĂ€t und Wildbienen. Update Ende.) zur Varroabehandlung feilbietet, gibt er vor, das passende Mittel gegen den Milben-Befall parat zu haben. So sind die armen Bienen den Bayer-Giften gleich doppelt ausgeliefert, und das Aktienunternehmen kann aus den Folgen seiner eigenen rĂŒcksichtslosen GeschĂ€ftspolitik mit der Agrochemie ein zweites Mal Profit schlagen. Die Milben indessen stellen sich bereits auf Bayvarol ein und bilden Resistenzen aus. Ließe man stattdessen die Bienen in Ruhe, verschonte sie vor Pestiziden, wandelte die Monokulturen in kleinteiligere Pflanz- und BlĂŒhflĂ€chen, dann wĂŒrden sich bienenseitig Resistenzen gegen die Milben ausprĂ€gen und verbreiten. Letzteres verhindert aber die zunehmende Industrialisierung der Imkerei mit ihrer rein ertragsorientierten, technischen Königinnenbefruchtung und dem daraus resultierenden Niedergang der biologischen DiversitĂ€t innerhalb der Bienenpopulationen, wie der Dokumentarfilm am Beispiel des BestĂ€ubungsgeschĂ€fts in der kalifornischen Mandelindustrie zeigt.

AmeisensÀurebehandlung 2012

Das ist Eintrag 31 in der Serie "Bienenkiste".

Die Pro-Deutschland-Deppen sind weitergezogen, draußen ist es fĂŒr weitere AktivitĂ€ten zu heiß, daher jetzt gibts Nachbereitungsmeldungen von den Bienen. Im Anschluss an die diesjĂ€hrige Honigernte hab ich ja schon die Sommerbehandlung gegen die Varroamilbe mit AmeisensĂ€ure erwĂ€hnt. Die begannen wir – trotz mittels Puderzuckermethode ermitteltem geringem Befall –  am 6. August(morgens) und fĂŒhrten sie bis zum 16. August (abends) bei durchgehend sommerlichem, trockenem Wetter zuende. Wobei wohl schon am 15. alles verdunstet war. Wie letztes Jahr gab es RĂ€ubereiversuche (durch Bienen und Wespen). Anders als letztes Jahr hab ich, um den WĂ€chterinnen die Arbeit zu erleichtern, die Fluglöcher etwa um die HĂ€lfte schmaler gemacht. Vielleicht fĂŒhrte das dazu, dass tote Bienen nicht mehr vollstĂ€ndig aus der Beute entfernt wurden und um die Verdunster herum sich Haufen toter Bienen, hauptsĂ€chlich Drohnen, ansammelten (Kiste 1: ca. zwei Dutzend, vgl. Bild 2; Kiste 2: mindestens 5 Dutzend tote Drohnen, vgl. Bild 7). Weiterlesen und Bilder gucken

Honigernte 2012

Das ist Eintrag 29 in der Serie "Bienenkiste".
Aufbau zum Sieben (nicht Filtern!) des Honigs
Aufbau zum Sieben (nicht Filtern!) des Honigs

Ein verlĂ€ngertes Wochenende harte Arbeit mit den Bienen liegt hinter uns: Honig ernten (2. August morgens), Wachs abtrennen und sĂ€ubern, Propolis kratzen, Tinktur herstellen, mit der SommervarroabekĂ€mpfung (6. August morgens) anfangen. Neben der Ablenkung vom ĂŒblichen Treiben macht der Ertrag froh: 31,5 kg Honig und ca. 2 kg Wachs aus den beiden Kisten und etwa 200ml Propolistinktur (1:5 Propolis:Alc.90%) aus den gesammelten PropolisrĂŒckstĂ€nden von diesem und letztem Jahr. Damit dĂŒrften wir als WG bei diesen drei Produkten jetzt auf großzĂŒgigem Selbstversorgungsniveau liegen. Zum Protokoll

Varroa-Monitoring: Fehlversuch Puderzuckermethode

Das ist Eintrag 23 in der Serie "Bienenkiste".

Wie schon bei der OxalsĂ€urebehandlung im Winter angedroht, wollen wir den Varroamilbenbefall unserer Bienen messen und dokumentieren. Gestern am zweiten Sonnentag mit auch am Abend noch frĂŒhlingshaften 15°C starteten wir den ersten Versuch. Wir orientierten uns an den Empfehlungen des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen/Bieneninstitut Kirchhain (Adiz-Artikel als pdf) und der Konkretisierung fĂŒr die speziell fĂŒr die Bienenkiste. Weiterlesen

OxalsÀurebehandlung

Das ist Eintrag 21 in der Serie "Bienenkiste".

Wie vor einiger Zeit angekĂŒndigt und vorbereitet: Gestern haben wir die OxalsĂ€urebehandlung gegen die Varroamilbe vorgenommen. In den zwei Wochen zuvor war es doch wenigstens nachts immer wieder frostig und auch die Nacht zuvor hatte Frost auf dem Dach der Bienenkiste hinterlassen. WĂ€hrend unserer Arbeit an der Kiste am spĂ€ten Vormittag hatte es 2°C bei trockener Witterung. Also im Grunde optimale Wetter- und Terminsituation – kurz vor der lĂ€ngsten Nacht. Weiterlesen

Vorbereitung OxalsÀurebehandlung

Das ist Eintrag 17 in der Serie "Bienenkiste".

Die Bienen bereiten sich ja schon langsam auf den Winter vor – da werden sie weitgehend ohne Hilfe durchkommen mĂŒssen. Der einzige Eingriff wird die OxalsĂ€urebehandlung gegen die Varroamilbe sein. Die Schweiz stellt ĂŒbersichtlich die unterschiedlichen Methoden dar, um die OxalsĂ€ure in die Bienen zu bringen und verlinkt wissenschaftliche Grundlagen fĂŒr die Entscheidung zwischen den Methoden. Ich werde die Bienen – nach der Anleitung fĂŒr die Bienenkiste – betrĂ€ufeln. So macht es auch die Herstellerempfehlung (siehe das PDF unter „Downloads“) der fĂŒr die Bienenimpfung zugelassenen SĂ€urepackung.

FĂŒr ImkerInnen, die nicht die ganze Packung aufbrauchen, ist die wissenschaftliche Studie zur Lagerbarkeit des angerĂŒhrten SĂ€ureansatzes lesenswert, Fazit: Im KĂŒhlschrank hĂ€lt sich der Rest bis zum nĂ€chsten Winter.

Sehr interessant fĂŒr die Erfolgskontrolle liest sich eine neue Methode zur Befallsmessung, die weder eine Milbenwindel im Stock (kein Platz kein Platz in der Bienenkiste!) noch die Tötung der Bienen nötig macht: Die Varroadiagnose mit Puderzucker, entwickelt vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen/Bieneninstitut Kirchhain. Auch hier werde ich mich in erster Linie an den Empfehlungen speziell fĂŒr die Bienenkiste orientieren.

Abschluss und Auswertung AmeisensÀurebehandlung

Das ist Eintrag 14 in der Serie "Bienenkiste".

Varroamilben neben StecknadelkopfNotiz: Gestern abend war der Verdunster wohl leer. Heute morgen hab ich ihn aus der Kiste geholt. Die Verdunstung lief trotz des wechselhaften Wetters ziemlich linear (siehe Graph) ĂŒber 13 Tage seit Beginn der Behandlung. An zwei Tagen wĂ€hrend der Behandlung haben sich die Bienen offensichtlich erfolgreich gegen einen rĂ€uberischen Angriff anderer Bienen zur Wehr gesetzt, auch ohne dass ich das Flugloch eingeengt habe: Die Verdunstung sollte ja konstant weitergehen. Dazu schreibe ich vielleicht nochmal extra. ZurĂŒck zur Varroa: Zwischendurch konnte ich die kleinen toten Milben einfach vom Flugbrett aufsammeln. Auf dem Bild sind einige davon zu sehen neben einem Stecknadel- (!) und nicht etwa Nagelkopf. NĂ€chster Schritt in den nĂ€chsten Tagen: Die Kiste wiegen und die WintervorrĂ€te abschĂ€tzen – und nicht vergessen: Trennbrett zwischen Honig- und Brutraum wieder einhĂ€ngen!

 

Beginn der AmeisensÀurebehandlung

Das ist Eintrag 12 in der Serie "Bienenkiste".

Jetzt, nach der Honigernte, ist im Honigraum der Bienenkiste wieder Platz. Gelegenheit fĂŒr die Behandlung des Schwarms mit verdunstender AmeisensĂ€ure. Mit Hilfe des „Nassenheider Verdunsters“ geht es gegen die Varroamilbe, die sich vor allem an Drohnenlarven, aber auch allen anderen Bienen im Stock, festbeißt, Ă€hnlich einem Blutegel beim SĂ€ugetier. Bei gleicher Proportion hĂ€tte ein entsprechender “Blutegel” beim Menschen die GrĂ¶ĂŸe eines blutsaugenden Kaninchens. Unbehandelte Bienenvölker werden durch den Milbenbefall in der Regel so geschwĂ€cht, dass sie es nicht ĂŒber den Winter schaffen. Leider kann ich nicht zĂ€hlen, wie viele Milben durch die Behandlung abfallen, da der Plastikvarroaboden aus dem Imkerladen nicht zwischen die Unterkante der WabenwĂ€nde und den Boden der Kiste passt. Vielleicht baue ich fĂŒr die nĂ€chste Saison einen speziell fĂŒr die Bienenkiste konstruierten Varroaboden.

Im Bienenlabor beim BefĂŒllen des Nassenheider Verdunsters mit 60%iger AmeisensĂ€ure Der Verdunster kommt von hinten in die Bienenkiste Eine Plastikfolie und das Verdunstungsvlies liegen unter

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