Ente gut, alles gut

Entenbraten / Roast duckKomm ich heut in den Bio-Laden, will bisschen Interim lesen und bei der Gelegenheit die Weihnachtsente abholen, erzĂ€hlt mir die Kollektivistin: „Die Sachsenenten, von denen Du eine bestellt hast, sind alle entfĂŒhrt worden.“ Krass, denk ich. Dann mein zweiter Gedanke: Dass die Enten da einfach so mitgehen, wahrscheinlich mitten in der Nacht in einen wildfremden Lieferwagen. Die mĂŒssen doch bei dem bleiben, der sie die ganze Zeit gefĂŒttert hat. Wie verlĂ€dt man bloß heimlich eine Herde Enten? Warum schnattern die nicht einfach laut los? Blöde Enten. Nach kurzer Denkpause der dritte Gedanke: Vielleicht sind die Enten gar nicht so doof und sie sahen in der EntfĂŒhrung ihre letzte Chance, dem Halsabschneider zu entkommen, der sie die ganze Zeit gefĂŒttert hatte und ihnen ja doch nur fĂŒrs fette WeihnachtsgeschĂ€ft den Hals rumdrehen wollte. Hm. Ende des dritten Gedankens. Sanftes HinĂŒbergleiten zum vierten Gedanken (Gedanken lassen sich manchmal nicht sauber voneinander trennen. Vor allem wenn das Denken so Schlag auf Schlag geht wie in der beschriebenen Extremsituation im Bio-Laden. Ok. Nicht abweichen. Das ist nicht nur beim Denken sondern auch beim Schreiben verhĂ€ngnisvoll.) Also mein vierter Gedanke: Die armen Enten. Wie sollnse auch ahnen, dass es dem nĂ€chtlichen EntenentfĂŒhrer wohl kaum um ihr Wohl und ihre Freiheit geht. Enten wissen ja nichts von Konkurrenz und Eigentum und Entendiebstahl. Bevor dieser vierte Gedanke sich mit grundlegender Kapitalismuskritik und niederschmetternden Anthropologisierungen des Bio-Bauerntums vereinen und in ernsthafte Zweifel an der Ökonomie der ökologischen Landwirtschaft mĂŒnden kann, unterbricht die Bio-Laden-Kommunardin den Gedankenfluss: „Aber wir haben rumtelefoniert und Ersatz aufgetrieben. Ist jetzt eben keine Sachsenente, sondern eine Flugente.“ Vielleicht isses ja wirklich besser so, denk ich noch und mach mich auf die Suche nach den Linsen. Die waren zum GlĂŒck nicht entfĂŒhrt worden.

Sample-Universum

jeder hiphop-track ist ein sample- und verweisuniversum.

fĂŒr „paul’s boutique“, die beastie boys platte von 1989, hat irgendein freak eine website gemacht, die das mal nachzeichnet und diese ecke des hiphop-universums damit auch fĂŒr uneingeweihte wenigstens erahnbar macht. wer ‚paul’s boutique‘ irgendwo rumliegen hat, sollte sich mal einlassen drauf: Paul’s Boutique Samples and References List

Labournet: ArbeitskÀmpfe von unten



hab eben mal den labournet-newsletter abonniert. kann nicht schaden. filter hilfts zu ordnen und die arbeit ist ja doch im kapitalismus der einzige wirklich hebelpunkt. und labournet macht ja in dem bereich ganz gute info- und organisierungsarbeit. die lassen sich nÀmlich nicht von den grossen gewerkschaften dumm machen.

Himmelsberg-Stollen

bin angekommen in ZweibrĂŒcken. hĂ€tt beinah den zug verpasst heute morgen um 7.26, weil eine viertelstunde kein taxi skalitzereckemanteuffel vorbeikam.

hier ist rush-hour. schlimmer als in berlin. weil alle straßen nur einspurig sind. naja. wenigstens flutscht der digitale highway.

ĂŒbrigens: in den himmelsberger stollen, die auf der zw-homepage gefeatured werden, bin ich schon als 13 jĂ€hriger mit meinem besten kumpel sven eingebrochen. ein anderer freund, den wir aber dann zuhause liessen, weil er uns zu viel schwĂ€tzte, hatte uns vorher ĂŒber seinen vater in der stadtverwaltung die vermessungsversion der karte besorgt, die hier nur gezeichnet online ist. irgendwann ist der kontakt zu sven dann abgebrochen. ich glaube noch was spĂ€ter wurde er dann … nein, kann ich nicht sagen. wir haben uns dann wohl einfach auseinandergelebt. auf jeden fall war das in den stollen voll hardcore. wir haben nĂ€mlich eine schwarz-magische opferstelle gefunden. Das volle programm: stern, friedhofslichter (einige noch brennend!) und ein halb verkohlter teddybĂ€r!

naja, wir haben uns in der weiteren erkundung der höhlen eher auf das andere ende des höhlensystems konzentriert…

Wo soll das noch hinfĂŒhren…

Noch eine traurige Meldung:

Soziale Unsicherheit lĂ€sst BundesbĂŒrger stinken…

Die deutschen Verbraucher haben in diesem Jahr bei Körperpflegeprodukten und Waschmitteln krĂ€ftig gespart. Nach einem Plus im Vorjahr gingen die UmsĂ€tze mit Körperpflegeprodukten um 1,7 Prozent auf 11 Milliarden Euro zurĂŒck, berichtete der Branchenverband am Donnerstag in Frankfurt. Die Pro-Kopf-Ausgaben verringerten sich von 136 auf 134 Euro. Die hohe Arbeitslosigkeit, Zweifel an der Zukunft der Sozialsysteme und geringere Einkommen hĂ€tten die Konsumlaune der Verbraucher auch im Bereich Körperpflege deutlich getrĂŒbt. Wenigstens zeigen Gesundheitsreform und PraxisgebĂŒhren Wirkung: Denn einzige Wachstumsbringer sind derzeit die Zahn- und Mundpflegemittel. Die Erlöse mit diesen Produkten legten um 2,2 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro zu. (Quelle: dpa)

Kochbuck

Die Basis aller KĂŒchenwirtschaft ist eine Rezeptesammlung. Sie muss spontan und ĂŒberall, am besten global zur Hand sein. Und sie muss die Rezepte in kompakter aber intuitiv nachvollziehbarer Form aufbereitet haben. All das gibt es schon lĂ€nger: nĂ€mlich unsrer „Omas Kochbuch“.

Und die Empfehlung fĂŒr Einsteiger: Hackfleischtopf. NatĂŒrlich mit Reis. Muss ich ja eigentlich nicht dazu sagen.

Armee der Michael-Heinrich-Klone

in seinem Text „Wo wohnt der Wert? Was bringt die Krise?“ schimpft der Autor „MausebĂ€r“ auch einmal mehr ĂŒber die Krise der Linken. MĂŒsst ihr nicht unbedingt in GĂ€nze lesen. Unbedingt lesenswert aber folgender Ausschnitt:

„Jedem, der auf lebensweltliche Details der Fundamentalkrise hinweist, wird achselzuckend erwidert, ob man sich denn vom Kapitalismus ein schönes Leben erwartet hĂ€tte? Es ist die dummfreche Arroganz der Vollinformierten, AbgeklĂ€rten mit der wieder und wieder jede Krisenempirie verdrĂ€ngt wird. Nur merkwĂŒrdigerweise werden dieselben Leute um so empiriegeiler, wenn es gegen die geht, die sich die finsteren Zumutungen des Krisenkapitalismus’ nicht lĂ€nger gefallen lassen wollen. Da wird jede Anti-Hartz-Demonstration, ja jedes dumme Schild und jeder blöde Spruch auf ihr Gegenstand heftigsten Abscheus. Die jetzt so schwer Empörten seien zurĂŒckgefragt: Was habt ihr denn erwartet? Wohlangezogene Marxkenner, immer ein paar Adorno-Zitate auf den Lippen? Gar eine Armee aus Michael-Heinrich-Klonen mit Streetfight-Erfahrung?“

Was gehtn so in der Rubrik Alltag

Über die Rubrik Alltag:

Hier kommen auch ab und zu Kochrezepte her, die es nicht in Omas Kochbuch geschafft haben. Auch Verfeinerungen von oder einfach Erlebnisberichte ĂŒber Rezepte aus der Rezeptdatenbank gehören hierher.

Update 25.1.05:

Da ich mich ja (gezwungenermaßen) viel mit Technikkram im Computerbereich beschĂ€ftige, werd ich Rezepte aus dem Bereich auch in diese Rubrik reinpacken.

Rasterbator

Kaum zu glauben: Nimm Dein Lieblingsfoto, schick es durch den Rasterbator, gib die gewĂŒnschte AusgabegrĂ¶ĂŸe (in Metern!) an, druck die pdf-Datei aus, die der Rasterbator aus Deinem Bild errechnet hat und plakatier damit die nĂ€chste Plakatwand/Brandmauer/MauergedenkstĂ€tte o.Ă€. Grossartige Netztechnik.

(Vergiss aber nicht, dass Dein Foto zusammen mit Deiner IP-Nummer dabei geloggt worden sein könnte. Keine Ahnung fĂŒr wen das wichtig sein könnte. Ging mir nur so durch den Kopf.)

Jan 2010, es kommt besser: die Standalone- bzw. Offline-Version.