You don’t need a weatherman to know which way the wind blows

Sehr guter Dokumentarfilm aus dem Jahre 2003!

(in der BRD zu Unrecht vernachlÀssigt)

Alle reden wieder von der RAF (z.B. FAZ.NET, Spiegel Online, taz uvm.). Kaum jemand in der BRD denkt jedoch öffentlich an andere Stadtguerillas, deren Abqualifizierung als gewissenlose Terroristen weniger einfach wĂ€re. „Weather Underground“, ein Film ĂŒber eine derartige Guerilla in den USA der frĂŒhen 70er, setzt allerdings einiges an Wissen ĂŒber die allgemeine Situation Ende der 60er/Anfang der 70er voraus.

DafĂŒr widmet der Film sich aber umso ausfĂŒhrlicher und differenzierter der Politik der sich radikalisierenden militanten Fraktion der US-amerikanischen Studentenbewegung. Beeindruckend: Dutzende BombenanschlĂ€ge auf öffentliche Einrichtungen waren so akribisch vorbereitet, dass sie grĂ¶ĂŸtmöglichen Schaden anrichteten, niemand verletzten und sich auf ganz aktuelle soziale und politische Konflikte in ganz unterschiedlichen Themenfeldern bezogen.

Materialien:

Literatur:

Den Film gibts bei mir, gerne lass ich mich fĂŒr einen gemeinsamen Filmabend oder so einladen, wenn jemand einen Beamer hat oder einen Raum mit einem Beamer organisiert und ich noch ein paar Freunde mitbringen darf…

Wirtschaftswunder dank Zwangsarbeit

Der Zusammenhang zwischen NS-Zwangsarbeit und deutschem Nachkriegswirtschaftswunder ist weitgehend unbekannt. Der national-selbstgefĂ€llige Mythenkomplex von Marshallplan und deutschem Wiederaufbaufleiß ĂŒberlagern das vereinzelte Wissen um die erfolgreiche Kapitalakkumulation auf der Basis von Zwangsarbeit vor 1945 und ihre bruchlose Verwertung nach 1945.

Daher finde ich es wichtig, dass der Beitrag

„Zwangsarbeit und Wirtschaftswunder“

von Herbert Schui in den BlĂ€ttern fĂŒr deutsche und internationale Politik 2/2000 nicht im nur fĂŒr Abonnenten zugĂ€nglichen Archiv sein digitales Dasein fristet. Information will frei sein.

Wahlen am Bankschalter

Bis zum 31.12.1989 gabs in der BRD ja fĂŒr DDRlerInnen das BegrĂŒĂŸungsgeld.
An den Auszahlungsschaltern der Banken und Sparkassen Westberlins und der BRD fand also zwischen dem 9.9.1989 und dem 31.12. die eigentliche Abstimmung ĂŒber das Schicksal der DDR statt.
Jetzt meine Frage an die Statistiker unter Euch: Wie ging die Wahl aus? Wieviel Prozent der Einwohner der damaligen DDR haben tatsĂ€chlich bis zum 31.12.1989 ihr BegrĂŒĂŸungsgeld abgeholt??

AlltÀgliche Verschleierung der traurigen Wirklichkeit


Meldung von heute: „Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie seit 2001 nicht mehr. Mit einer Steigerungsrate von durchschnittlich 1,6 Prozent lag der deutsche Preisauftrieb 2004 zwar noch deutlich unter den 2 Prozent des Jahres 2001, aber ebenso deutlich höher als die 1,1 Prozent des Jahres 2003.

Und die Tendenz weist aufwĂ€rts: Im letzten Vierteljahr 2004 lag die Preissteigerungsrate bei knapp 2 Prozent. Das ist fast doppelt so hoch wie zu Jahresbeginn und ein Zeichen dafĂŒr, daß die Inflation ganz allmĂ€hlich ihr Haupt erhebt. (…) Der deutsche Verbraucher merkt das bei seinen tĂ€glichen EinkĂ€ufen und beim Blick in das Portemonnaie am Monatsende. Der Blick auf die Volkswirtschaft zeigt, daß die Entlastung der Arbeitnehmer durch die Steuerreform im vergangenen Jahr zur GĂ€nze durch höhere Preise aufgezehrt wurde. Die Bruttolöhne und -gehĂ€lter stiegen nominal um 0,1 Prozent. Netto – unter Einschluß der Steuerreform – ergab sich ein Plus von 1,6 Prozent. Real, also unter BerĂŒcksichtigung der gleich hohen Inflationsrate, blieb den Arbeitnehmern auch netto nicht mehr in der Tasche. (…)“ Quelle: F.A.Z.-Preisbericht: Die Teuerung 2004 zehrte die Entlastung der Steuerreform auf; von Patrick Welter, 26. Januar 2005.

Diese Meldung liest sich wie „Inflation frisst Lohn“. Was aber ist „Inflation“? „Geldentwertung“? Sicher – aber wie: Unternehmer erhöhen ihre Preise. Was da laut Überschrift am Lohn „zehrt“, ist also nicht die anonyme „Teuerung“, sondern das Kapital in Gestalt der agilen Unternehmer mit ihrem unverbrĂŒchlichen Profitstreben (und der Staat in Gesalt der Bundesregierung mit ihren verschiedenen Budget-BedĂŒrfnissen).
Der Karikatur liegt ĂŒbrigens dieselbe analytisch falsche Kapitalismus-/Kapitalistenvorstellung zugrunde: Wenn die Inflation ihre Zwille abschießt, dann hat das Kapital tatsĂ€chlich am wenigsten zu verlieren, denn es bleibt EigentĂŒmer der Produktionsmittel…

OS X System Profiler

Heute nacht hab ich den System Profiler entdeckt. developer.apple.com: „Der System Profiler bietet Informationen ĂŒber die Computersoftware und die installierten HardwaregerĂ€te. Enthalten sind Informationen ĂŒber die Version der verwendeten Systemsoftware, wie viele und welche Arten von GerĂ€ten am Computer angeschlossen und welche Anwendungen installiert sind. Die vom Apple System Profiler gelieferten Informationen können vor allem bei dem Versuch einer Reproduktion eines bestimmten Problems von unschĂ€tzbarem Wert sein.“ Und ein Problem hatte ich tatsĂ€chlich: nĂ€mlich mit den unterschiedlichen LĂ€ndercodes in meiner DVD-Sammlung. Aber davon ein andermal mehr…

Tocotronic: neue Platte

FrĂŒher hĂ€tte ich gesagt – erfreut ausgerufen: Tocotronic hat eine neue Platte gemacht! Naja. Auf jeden Fall ham sie neue Lieder gemacht, nach ihren Vorstellungen zusammengestellt und dem ganzen einen Namen gegeben: „Pure Vernunft darf niemals siegen“. Offener war die Reminiszenz an alte Kritische Theorie und Dialektik der AufklĂ€rung noch nie. Jetzt hab ich die Lieder auch schon alle mal angehört und sie sind gut. Inhaltlich bleibt – jenseits der Anspielung – alles kryptisch, bestenfalls kodiert – ich werde sehen, was sich mir im Lauf der Zeit entschlĂŒsselt. Eines haute mich jedoch fast um: Es gibt ein Lied, das heißt „Alles in allem“ und irgendwann im Refrain verschiebt sich die Formulierung: Dann heißt es „Alles fĂŒr alle!“. Musikalisch sind sich die Jungs im untergrĂŒndig manisch gitarrisch Treibenden treu geblieben. Trotz der zweiten Gitarre, die hinzugekommen ist und all dem, was ĂŒber mehr Kunstfertigkeit usw. geschrieben wird. Ist zwar kein Grunge mehr. Aber Grunge kann keiner auf Dauer machen. Kurt C. hats probiert und gezeigt, wohins fĂŒhrt…

StandardĂŒberwachungsschnittstelle geschaltet!

seit 1.1.05 ist ja eine feste email-ĂŒberwachungsschnittstelle fĂŒr den staat bei den grossen providern obligatorisch. d.h. staat kann schnĂŒffeln, ohne dass es der provider oder der email-nutzer ĂŒberhaupt mitkriegen.

zeit also mit der benutzung von verschlĂŒsselung anzufangen. briefe stecken wir ja auch in umschlĂ€ge.

also hab ich heut mit zwei bekannten einen kleinen pgp(PrettyGoodPrivacy)-workshop gemacht. ich hab die neue, bequeme pgp-programmversion 8.1 mitgebracht. die gibt es kostenlos und legal im netz. doch es tauchte wieder die frage auf: sind die neueren versionen von pgp denn sicher? hat da nicht nach version 6.5.1 der quellcode nicht mehr vorgelegen, könnte es sein, dass es da im programm hintertĂŒren gibt? diese fragen stellt sich auch der sicherheits-faq-katalog von comp.security.pgp.

nach einer webrecherche meine ich sagen zu können: mag sein, dass es in der folge von 6.5.1 einige grĂŒnde gab, lieber auf zwar umstĂ€ndlicher zu hĂ€ndelnde aber offene gnu-alternative gpg (GnuPrivacyGuard) zu setzen als auf die nachfolger aus dem hause pgp. das muss allerdings denen, die mit pgp geld verdienen wollten, zu denken gegeben haben. ergebnis war, dass es spĂ€testens seit pgp-version 8.1 wieder von der Firma direkt die Quelltexte gibt. wenn es also hintertĂŒren gibt in 8.1, dann findet die auch irgend so ein nerd und wirds dann auch rausposaunen, denn dann ist er ein gemachter mann (oder eine gemachte frau). wenn nicht dann nicht.

fazit: pgp 8.1 ist wegen des veröffentlichten quellcodes theoretisch ebenso sicher wie die aktuellen gpg-versionen, aber bequemer zu installieren und zu bedienen.

ps: großbritannien ist der einzige staat, indem mensch gesetzlich gezwungen werden kann, seinen pgp-schlĂŒssel resp. sein passwort rauszugeben (mehr >>>). in solch einer repressiven situation hĂ€tte ich meines bestimmt vergessen. ob dann die folter kommt??