Ein Gedanke zu „CIA/BND-Foltergeschichte“

  1. Spiegel-Online schreibt:

    Die USA und Westdeutschland haben den Aufenthaltsort des nach dem Krieg flĂŒchtigen NS-Verbrechers Eichmann mehr als zwei Jahre verschleiert. Der US-Geheimdienst CIA wollte damit eigenen Dokumenten zufolge vor allem ein Mitglied der Adenauer-Regierung vor EnthĂŒllungen schĂŒtzen.
    Aus den gestern in Washington veröffentlichten Akten des US-Geheimdienstes geht hervor, dass die CIA bereits 1958 vom westdeutschen Geheimdienst ĂŒber Eichmanns Tarnnamen und sein Versteck in Argentinien informiert wurde. Eichmann war als Leiter des zustĂ€ndigen Referates in der NS-Regierung Hauptorganisator der Judenvernichtung und ProtokollfĂŒhrer der berĂŒchtigten Wannseekonferenz, auf der 1942 die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen wurde.
    Der VorlĂ€ufer des Bundesnachrichtendienstes (BND), die Organisation Gehlen, hĂ€tte den SS-ObersturmbannfĂŒhrer offenbar bereits damals fassen können, sagte der Historiker Timothy Naftali von der UniversitĂ€t von Virginia.

    „Das neu veröffentlichte CIA-Material deutet darauf hin, dass es auf höchster Ebene der Regierung von Konrad Adenauer Sorgen vor Aussagen ĂŒber enge Mitarbeiter des Kanzlers gab, falls Eichmann festgenommen wĂŒrde.“

    Die CIA habe der Bonner Regierung geholfen, einen Teil von Eichmanns Tagebuch zurĂŒckzuhalten, das Adenauers Sicherheitsberater Hans Globke belastete. Globke war wegen seiner Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus umstritten – da er unter anderem Mitherausgeber des Kommentars zu den Rassegesetzen war. Der israelische Geheimdienst kidnappte Eichmann 1960 in Argentinien und schmuggelte ihn nach Israel. Er wurde in Jerusalem wegen Verbrechen gegen das jĂŒdische Volk verurteilt und 1962 gehĂ€ngt.
    In einem weiteren, jetzt öffentlich gemachten Dokument geht es um den SS-Mann Heinz Felfe, der nach dem Krieg vom sowjetischen Geheimdienst KGB angeworben wurde und dann fĂŒr die Amerikaner als Maulwurf arbeiten sollte.
    SPIEGEL ONLINE – 07. Juni 2006, 08:10
    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,419970,00.html

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