Und um das alles zu begreifen…

…Wird man was man furchtbar haßt, nämlich Cineast
Zum Kenner dieser fürchterlichen Streifen

Zuerst hab ich ja gedacht, es wär nur Zeitvertreib und Abwechslungsprogramm. Aber jetzt scheint es sich zu einem unerwarteten, cineastischen Sozialisationsprogramm auszuwachsen für mich hier: Fast regelmäßig finde ich mich in der Cinematheque wieder (ja, auch Freitags abends).  Besonders angetan hat mir’s die Godard-Reihe. „Alphaville“ (1965, grob gedreht) war nicht schlecht (YouTube -Schnippsel), „Weekend“ war ein echter böser Polit-Abgesang auf die herrschenden Verhältnisse und ihre Subjekte (hab ich gelacht) und gestern abend „Tout va bien“ war der Hammer.

Der BRD steht ja das 68er-Jubiläum ins Haus mit absehbar lauter unsäglichen Debatten wie zuletzt schon anläßlich Götzens abstrusem NS-Vergleich. Meine Empfehlung stattdessen: Einfach den 35 Jahre alten „Tout va bien“ anschauen und a) 68 verstehen und b) verstehen was daran über 68 hinaus bedeutend war: Lernen Kämpfe zu sehen, zu zeigen, zu kämpfen und zu genießen – selbst wenn sie scheinbar verloren gehen. Godard muß Autonomia-Sympathisant gewesen sein – das war mir vorher nicht klar, nur soviel als Appetit-Anreger!

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