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Pierre Clastres: Staatsfeinde

Politische Anthropologie vom Feinsten, aus dem Frankreich der 70er, Suhrkamps Übertragung des Titels ins Deutschsprachige: etwas reißerisch. Besser wäre die wörtliche Variante: Die Gesellschaft gegen den Staat. Eine Bestandsaufnahme der großartigen (und leider weitgehend vernichteten) Soziodiversität Südamerikas. Clastres [1] argumentiert und liefert Beispiele: Die Waldgesellschaften Südamerikas – und nicht nur kleine Stammesgruppen – hatten bis zu ihrer Vernichtung durch die Kolonisatoren diverse Vergesellschaftungsmodelle entwickelt, die Vermachtung und Staatwerdung institutionell dauerhaft vorgebeugt und verhindert haben – im Gegensatz zu den Andengesellschaften mit ihren hierarchischen Staatsgebilden, die unser sogenannten Zivilisation systemisch so viel näher stehen und u.a. daher unser Bild dieser Zeit in dieser Region dominieren.

Eine großartige Forschungsperspektive, ein großartiges Buch, nicht mehr erhältlich beim Verlag, nur noch ab und zu online-antiquarisch und dann zum wilden Marktpreis von um die 45 Euro. Und da ich mein geliehenes Exemplar jetzt schließlich nicht länger behalten durfte, nicht mit einer baldigen Neuauflage rechne und da ich keine Druckerei habe, um mir selbst ein Exemplar nachzudrucken, stelle ich ein digitales Exemplar in meine virtuelle Bibliothek…

Inhalt [2] | Kapitel 1 [3] | Kapitel 2&3 [4] | Kapitel 4&5 [5] | Kapitel 6 [6] | Kapitel 7-11 [7]

Alles in einer Zip-Datei [8] (ca. 18 MB)

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