Bienenmonitoring in der Kritik

Um die komplexen Ursachen fĂŒr Winterverluste besser verstehen und in Zukunft vermeiden zu können, wurde 2004 ein bundesweites Kooperationsprojekt der AG der Bienenforschenden Institute gestartet. Dabei werden mehrere Jahre bei ca. 150 Imkern und 1.500 Bienenvölkern Volksentwicklung, Krankheiten, Pflanzenschutzmaßnahmen, Tracht, Klima etc. erfasst und mit evtl. Verlusten in Beziehung gesetzt. Quelle: Debimo

Vor dem Hintergrund einer dramatischen Zunahme des Bienensterbens kritisieren NABU und BUND im FrĂŒhjahr 2011 das Bienenmonitoring
und werten eine wissenschaftliche Begutachtung der Ergebnisse des Monitorings aus:

Der Kardinalfehler des Monitorings liege darin, dass 50 Prozent des Projekts von der Industrie (BASF, Bayer und Syngenta) getragen werden. Diese stellen genau die Pestizide her, die im Verdacht stehen, die Bienen zu schĂ€digen. Die Industrievertreter sitzen im Projektrat, der den Einfluss der Pestizide untersuchen soll und stellen ihre Labore fĂŒr die Auswertung zur VerfĂŒgung. So wird der Fall aus dem Jahr 2008, bei dem der Einsatz von Beizmitteln am Oberrhein zum Massensterben von 20.000 Bienenvölkern fĂŒhrte, in dem Bericht gar nicht erst erwĂ€hnt. Quelle

FĂŒr das Bienensterben im FrĂŒhsommer 2008 konnte eindeutig als Ursache die Vergiftung durch ein Insektengift des Herstellers Bayer CropScience nachgewiesen werden. Folgerichtig fordern NABU und BUND die Verringerung von Pestizideinsatz. Dagegen wiederum wehren sich die staatlich bzw. drittmittel- d.h. pestizidindustriefinanzierten Monitoring-WissenschaftlerInnen:

Von Anbeginn stand dieser ergebnisoffene Ansatz [des Bienenmonitorings; mois] im Gegensatz zur EinschĂ€tzung einiger Aktivisten, die ohne belastbare Datengrundlage die Einwirkung von Pestiziden zur Hauptursache von Bienenverlusten erklĂ€rt haben. Nachdem die Ergebnisse des DEBIMO diesen einfachen, fĂŒr manchen politisch reizvoll erscheinenden ErklĂ€rungsansatz ad absurdum fĂŒhren, muss nun offenbar das DEBIMO in Misskredit gebracht werden. Kurzerhand erklĂ€rt man die staatlichen Institute und ihre öffentlich bediensteten Mitarbeiter zu Industrie-AbhĂ€ngigen und empfiehlt die Beendigung des DEBIMO, um der Unausweichlichkeit seiner Beobachtungswerte zu entkommen. Quelle

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