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Auch das Saarland: zu deutsch

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Schlagzeile der Saarbrücker Zeitung am 19. September 1991

Hoyerswerda, Lichtenhagen, manchen fällt noch Mölln und Solingen ein. Aber Saarlouis? Auch dort brannte vor zwanzig Jahren schon im September ein Asylbewerberheim. Samuel Yeboah, Flüchtling aus Ghana, schaffte es nicht, anders als 16 andere BewohnerInnen, aus dem mitten in der Nacht plötzlich lichterloh brennenden Haus zu entkommen. Der rassistische Mord geschah zwar nicht vor dem Hintergrund eines Pogroms, dafür wurde er aber um so erfolgreicher vertuscht. Erstaunlicherweise liefert die lokale Feuerwehr einen aussagekräftigen Bericht zum Thema online [2]. Die saarländische Antifa [3] kümmert sich darum, dass nicht vergessen wird, was überall im gerade erst vereinigten Deutschland passierte, „nachdem die Parolen bei den Montagsdemonstrationen von ‚Wir sind das Volk‘ zu ‚Wir sind ein Volk‘ durch eine völkische Komponente verschärft und damit die legitime Forderung nach politischer Mitbestimmung zur nationalistischen Massenmobilisierung“ geworden war. Es begann eine Serie von Morden [4], Anschlägen und Pogromen, die im Jahre 1993 ihre Entsprechung im Handeln von Schreibtischtätern fand: Der sogenannte Asylkompromiss [5] zwischen der CDU/CSU-FDP-Regierung und der SPD-Opposition unter Lafontaine schaffte das Grund- und Menschenrecht auf politisches Asyl ab. Das rassistische Deutschtum, gemessen an seinen eigenen Zielen sicherlich die „erfolgreichste“ soziale Aufwallung in diesem Drecksland in den letzten 20 Jahren…

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