DIY: Drei Bienenkisten selbst gebaut
Die ganze Idee der Bienenhalterei in einer Bienenkiste kam mir ja vorletzten Sommer auf einem befreundeten Hofprojekt. Dort hatten sie mal Bienen. Nachdem der Imker fortgezogen war, bemerkten sie einen Rückgang bei den Erträgen im Obst- und Gemüsegarten. Bevor ich mit dem theoretischen Hinweis auf bienenkiste.de und deren Konzept einer im Aufwand reduzierten „Hobby-Imkerei“ klugscheißern wollte, schien es mir geraten, erst mal eigene Erfahrungen zu sammeln. Daher letztlich die Bienenkiste auf unserem Dach in Berlin.
Nach einer guten Saison mit den Stadtbienen hab ich die vergangene Urlaubswoche dazu benutzt, auf dem Hof Werbung für die Bienenkiste zu machen (dafür war die Präsentation hilfreich) und gleich auch drei Kisten nach Bauanleitung zu bauen: eine für einen Backup-Schwarm in Berlin und zwei für die Wiederansiedlung von Bienen auf dem Hof.
Wir können zwar mit unserem Do-it-Yourself(„DIY“)-Ansatz nicht mehr per Umfrage zur Optimierung der Bauanleitung beitragen. Aber vielleicht zweidrei Anmerkungen: 1. Fichte außen, Buche innen, Dicke der Bretter: 25mm: Die Maße aus der Bauanleitungen waren sehr exakt. Wir mussten nichts korrigieren. 2. Die Platten haben wir aus schmaleren Brettern selbst geleimt. Das hätte ich alleine nicht gekonnt. Zum Leimen (Warum und Wie) wäre vielleicht noch ein Exkurs in der Bauanleitung angebracht. 3. Der Hinweis auf einen Griff am abnehmbaren Hinterbrett: Wir haben Griffe aus den Stücken hergestellt, die als Verschnitt beim Aussägen der Fluglöcher angefallen waren. 4. Die Lasur vor dem Streichen unbedingt sehr gut rumrühren. Sonst wird die Kiste mit abnehmbarem Füllstand der Lasurdose immer dunkler…
Gelernt hab ich also viel. Und mit so großen und gefährlichen Maschinen (z.b. einer Abrichthobelmaschine) hab ich noch nie in meinem Leben gearbeitet. Aber die Arbeitsschutzeinweisungen waren gut und ebenso Arbeitsklima und -geschwindigkeit („Nimm Dir Zeit und nicht das Leben!“). Freier Zugang zu Produktionsmitteln, z.B. zur legendären Altendorf F-45, „the world market leader for sliding table saws“, macht Spaß. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei der kommerziellen Schreinerei bei uns in Berlin auf dem Block, von deren Kreissägengekreische ich mich mitunter wecken lassen muss, auch mal so einfach drei Bienenkisten schreinern dürfte… Aber wenn auch nicht die allgemeine Vergesellschaftung der Produktionsmittel, so machten’s doch Bingo und die EU möglich: Die drei Kisten sind fertig, es fehlen nur noch die Verschlüsse – und alle Finger sind noch dran.
Super, danke für die vielen Bilder und die Anleitung! Warum kaufen wenn man auch selber basteln und handwerken kann?
LG Maria
Hi,
wo ist die Schreinerei, wo Du das bauen durftest?
Wie teuer waren die 3 Kisten am Ende ungefähr?
Gruß
Beatrice
hallo beatrice, solche werkstätten findest du, wenn du dich in deiner umgebung nach selbsthilfewerkstätten oder ähnlichem umschaust. z.b. die regenbogenfabrik in berlin-kreuzberg hat eine solche holzwerkstatt. kosten für eigene projekte ergeben sich dann aus den konkreten gesprächen mit den leuten, die die werkstatt als offenen raum verwalten. bei mir fiel sogar das holz aus dem werkstattbetrieb ab, so dass ich nur den ökolack (ca. 15 euro) und die metallteile (für drei kisten zusammen ca. 50 euro bei bauhaus, jetzt würde ich sie eher über bienenkiste.de bestellen: 18 euro pro kiste) zu zahlen hatte. um die konkrete nennung der werkstatt, in der ich gearbeitet habe, drücke ich mich, weil die leute dort eher über soziale kontakte in „the real world“ zueinanderfinden und daher keine „werbung“ im internet möchten. bitte entschuldige das.