Was machen eigentlich die Bienen jetzt im Winter?

Das ist Eintrag 32 in der Serie "Bienenkiste".

Das werde ich derzeit öfters gefragt. Die Antwort ist: Sie ĂŒberleben in einer Heiztraube, d.h. sie sitzen je nach Temperatur mehr oder weniger eng zusammen und heizen. Die asiatische Honigbiene hat eine weitere, bizarre Verwendung fĂŒr die Heiztraube. Außerdem steht, bevor die Tage wieder lĂ€nger werden, die Winterbehandlung gegen die Varroa-Milbe an. Diese sog. OxalsĂ€urebehandlung haben wir heute durchgefĂŒhrt. Ein Lapsus unterlief mir dabei: Ich habe den Zucker in der OxalsĂ€urelösung vergessen (Warum heißt sie auch nicht oxalsaure Zuckerlösung?!). Die Fachliteratur meint dazu: Bei geringerem Zuckeranteil (also auch ohne Zucker?) bessere VertrĂ€glichkeit, aber geringer Wirksamkeit der Behandlung. Also mal sehen. Das nĂ€chste Jahr wird’s zeigen. Weiterlesen und Bilder gucken

Dislike Facebook

nadir.org, independent internet providers from Hamburg, Germany, published a kind of manifesto of Facebook criticism:

We just hadn’t realised that, after all the stress out on the streets and all those lengthy group discussions, many activists seem to have this desire to prattle at length on Facebook about everything and with everyone. We hadn’t realised that, even for the left, Facebook is the sweetest of all temptations. That the left along with everyone else enjoys following the subtle flow of exploitation where it doesn’t seem to hurt and, for once, not having to resist. Read further

Facebook umsurfen

Die taz macht einen Schwerpunkt und formuliert Facebook-Kritik vom Standpunkt des souverĂ€nen Konsumenten aus. nadir.org, „eins der Urgesteine des deutschen Digital-Aktivismus“ (Anne Roth), erklĂ€rt darĂŒber hinausgehende GrĂŒnde fĂŒr die Abschaltung von Facebook. Die Argumentationen von taz und nadir unterscheiden sich an entscheidender Stelle. Merkts wer? Egal: Zeit fĂŒr einen Facebook-Dislike-Button auf dem moisblog!

Und fĂŒr die Unken, die Kritik immer nur hören wollen, wenn sie gleich ganz konstruktiv mit neuen VorschlĂ€gen einhergeht: Safebook! Durch die Verbindung von Open Source und peer-to-peer liegt da informationelle Selbstbestimmung schon im Softwaredesign und nicht erst in den Einstellungen der BenutzerInnen und der Selbstverpflichtung des Betreiberkonzerns. Der ursprĂŒngliche, akademische Ansatz von Safebook geht derzeit in MatchUpBox auf. Mal sehen, ob die Idee privatisiert und kommerzialisiert wird oder wie sich das entwickelt…

Nachtrag 2018: Die Kritik ist aktuell wie eh, der konstruktive Vorschlag ist nicht mehr aktuell. Hier eine aktuelle Liste von Facebook-Alternativen.
Mein derzeitiger Favorit: Retroshare.
Und Buchtipp: Facebook entkommen!

Bienenkistenkunst

Der Krainer Bauernstock lieferte das Modell fĂŒr die Bienenkiste. Ein Bienenmuseum aus der Region verweist auf eine schöne alte Sitte: die motivische Gestaltung der Stirnbretter der Bienenkisten. Deutlich zu erkennen ist das Flugloch unten in der Mitte. Und funktional ist die „Kunst am Bau“ auch noch: Denn Bienen orientieren sich visuell und können beim Heimkommen mehrere nebeneinander stehende Kisten gleicher Bauart leichter auseinanderhalten, wenn diese sich auf den ersten Blick unterscheiden.

The theme of fox shaving the hunter in a very graphic way illustrates the Slovenian proverb „to shave (pull) someone’s leg.“
(via Čebelarski Muzeja, Apicultural Museum, in Radovljica, Slovenia)

Honiganalyse 2012

Das ist Eintrag 30 in der Serie "Bienenkiste".

Die Ergebnisse der Laboruntersuchung der diesjĂ€hrigen Ernte sind da. Das LĂ€nderinstitut fĂŒr Bienenkunde Hohen Neuendorf e. V. sagt:

„Der untersuchte Honig stammt ĂŒberwiegend von einer Nektartracht verschiedener BlĂŒtenpflanzen. Ein Leitpollen (mind. 45%) wurde nicht gefunden. Begleitpollen (16 bis 44%) sind Götterbaum und Wilder Wein. Weiterhin wurden viele verschiedene Einzelpollen identifiziert. Wir empfehlen die Bezeichnung „SommerblĂŒte mit Götterbaumhonig“.
Entsprechend der untersuchten Kriterien sind die chemisch-physikalischen Daten sowie und Konsistenz des Honigs einwandfrei.“ Zum ausfĂŒhrlichen Ergebnis

Bienen bauen Vase

Kunst/Design treibt schrĂ€ge BlĂŒten:

Die Bienenvase im Bau und zurechtgeschnitten fĂŒr eine Designshow

Libertiny calls the process “slow prototyping” – it took 40,000 bees a week to make the vase. Since the bees get aggressive when they are interrupted, Libertiny had to guess when it was time to remove the vase.

Das Bienenkistenbuch (Rezension)

Auf Anregung des Bienenkisten-Gurus Erhard Maria Klein hab ich eben meine erste Amazon-Rezension geschrieben, ĂŒber seine eben erschienene Buchversion von bienenkiste.de (ins Buch reinlesen). Mal sehen, ob sie so durchgeht. Disclaimer: SelbstverstĂ€ndlich solltet ihr das Buch alle bei mellifera direkt oder im Buchladen Eures Vertrauens bestellen – statt bei Amazon. „Das Bienenkistenbuch (Rezension)“ weiterlesen

Bayer: Profit mit Bienensterben

Foto: GLOBAL2000
Creative Commons License Foto: GLOBAL2000

Ein sehenswerter Dokumentarfilm widmet sich dem „Geheimnis des Bienensterbens“. Auch die „Coordination gegen BAYER-Gefahren“ schlĂ€gt Alarm. Einer großen Anzahl auch neuester Studien zum Trotz verursachen laut Chemie-Multi Bayer aber nicht etwa die hauseigenen Pestizide das millionenfache Bienensterben. Die Verantwortung dafĂŒr trage vielmehr die böse Varroamilbe. Dabei wird höchstens umgekehrt ein Schuh daraus: Weil die Agrochemikalien die Tiere so schwĂ€chen, bieten sie den Parasiten eine wehrlose AngriffsflĂ€che. Aber der Global Player im GeschĂ€ft mit den Ackergiften wehrt sich gegen diese Einsicht nicht nur, um die Vermarktungschancen fĂŒr Confidor & Co. nicht zu gefĂ€hrden. Er hat noch einen zweiten Grund dafĂŒr. Mit dem Pyrethroid „Bayvarol“ (Wirkstoff: Flumethrin), das er unter dem Slogan „Gesunde Bienen“ (Update 2023: Die Subdomain funktioniert 10 Jahre spĂ€ter nicht mehr. Greenwashing lĂ€uft jetzt ĂŒber BiodiversitĂ€t und Wildbienen. Update Ende.) zur Varroabehandlung feilbietet, gibt er vor, das passende Mittel gegen den Milben-Befall parat zu haben. So sind die armen Bienen den Bayer-Giften gleich doppelt ausgeliefert, und das Aktienunternehmen kann aus den Folgen seiner eigenen rĂŒcksichtslosen GeschĂ€ftspolitik mit der Agrochemie ein zweites Mal Profit schlagen. Die Milben indessen stellen sich bereits auf Bayvarol ein und bilden Resistenzen aus. Ließe man stattdessen die Bienen in Ruhe, verschonte sie vor Pestiziden, wandelte die Monokulturen in kleinteiligere Pflanz- und BlĂŒhflĂ€chen, dann wĂŒrden sich bienenseitig Resistenzen gegen die Milben ausprĂ€gen und verbreiten. Letzteres verhindert aber die zunehmende Industrialisierung der Imkerei mit ihrer rein ertragsorientierten, technischen Königinnenbefruchtung und dem daraus resultierenden Niedergang der biologischen DiversitĂ€t innerhalb der Bienenpopulationen, wie der Dokumentarfilm am Beispiel des BestĂ€ubungsgeschĂ€fts in der kalifornischen Mandelindustrie zeigt.

Der Staat ist doof und stinkt

Musik aus Dortmund, zum Verbot des antifaschistischen Camps in eben dieser Stadt – aus einer anderen Zeit. Das Haus, wo die Band damals gewohnt hat, wurde ihnen damals, in der guten alten Zeit, wegen dringlichem Hoeschausbau abgerissen, trotzdem es von Beuys als Kunstwerk signiert war. Der Hoesch hat lange schon Schicht. An seiner Stelle befindet sich jetzt etwas Wiese zwischen jeder Menge Strassen und WohnschrĂ€nken. In Dortmund wurden in den letzten Jahren 5 Menschen von Nazis ermordet – mehr als in jeder anderen Stadt in diesem Land. „Der Staat ist doof und stinkt“ weiterlesen