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Das Bienenkistenbuch (Rezension)

Auf Anregung des Bienenkisten-Gurus Erhard Maria Klein hab ich eben meine erste Amazon-Rezension [1] geschrieben, über seine eben erschienene Buchversion von bienenkiste.de (ins Buch reinlesen [1]). Mal sehen, ob sie so durchgeht. Disclaimer: Selbstverständlich solltet ihr das Buch alle bei mellifera direkt [2] oder im Buchladen Eures Vertrauens bestellen – statt bei Amazon. [3]

bienenkiste.de hat mich zum imkern gebracht. das vorliegende büchlein bringt die webseite in buchform. meine vorrezensentInnen loben das buch bereits ausführlich. dem kann ich mich nur anschließen. ich gehe mit zwei eigenen völkern in der stadt und zwei von mir mitbetreuten völkern auf dem land in den zweiten winter mit der bienenkiste (mehr: http://wbk.in-berlin.de/wp/blog/series/bienenkiste/ [4]). die detaillierten anleitungen zu jedem saisonalen arbeitsschritt haben bisher größere katastrophen verhütet. aber gerade bei der mitbetreuung der landbienen merke ich, wie fällig die „printversion“ war. nicht jeder ist in der lage oder willens, ein komplexes informationsangebot mit all den internettypischen links und querverweisen im netz vollständig zu erfassen und am bildschirm durchzuarbeiten. immer wieder muss der drucker ran. das macht der buchdruck – auf ressourcenschonendem papier umweltfreundlich in einer südwestdeutschen druckerei produziert – jetzt überflüssig. der buchabschnitt zur allgemeinen bienenkunde ist sogar ausführlicher gehalten als auf bienenkiste.de und erspart einem das ergoogeln der grundzüge des bienenkundlichen kontexts. wer es dann noch genauer wissen will, dem empfehle ich Phänomen Honigbiene [5].

kleinere einwände am vorliegenden büchlein fallen kaum ins gewicht: die zeichnung auf s.66 suggeriert, ein stein genüge, um das schutzdach gegen wind zu sichern. das mag an windgeschützten stellplätzen gut gehen. ein sturm jedoch kann unter das dach fassen und es mitsamt stein wegfegen – ich sichere das bienenkistendach mit spanngurten. und unter dem stichwort „dokumentation“ (s.111f) vermisse ich den hinweis auf den wert regelmäßiger gewichtskontrollen [6]. nicht nur bei der abschätzung der wintervorräte helfen zwei mechanische körperwaagen, eine vorne, eine hinten unter die kiste geschoben. wer das gewicht regelmäßig kontrolliert, den wettereinfluss berücksichtigt und am flugloch aufmerksam beobachtet, spart sich und den bienen manch aufregende durchsicht.

alles in allem bin ich mit dem buch aber sehr zufrieden – vor allem eben als BUCH. als solches kommt es traditionellen wissenserwerbsweisen (lesen, anstreichen, notizen machen) sehr entgegen und schöpft die buchspezifischen möglichkeiten aus: ausgewählte querverweise finden sich auch im buch, ein hilfreicher sachindex, weiterführende hinweise auf literatur und internet fehlen ebensowenig. die zeichnungen (statt z.b. aufwendigen hochglanzbildern) sind sehr gelungen. der autor wird mit diesem büchlein nocheinmal ganz andere kreise für das imkereikonzept „bienenkiste“ begeistern können. und nicht zuletzt der stabile einband empfiehlt das büchlein auch dem „internetimker“: zur eigenen gedächtnisstütze an der kiste, wo i.d.r. kein internet zur verfügung steht und zum weitergeben als kleines motivationsgeschenk für interessierte besucherInnen am bienenstand.

Weitere Rezensionen [7] zum Buch bei Amazon.

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