
Obwohl keine ausdrückliche Aufforderung seitens der Schule erfolgte, die Schulimkerei einzustellen, fühlte ich mich nicht mehr so richtig wertgeschätzt, nachdem ich vor ein paar Wochen den Schlüssel hatte abgeben müssen. Ohne Zugang zu den Bienenstücken ist eben schlecht imkern: Die Bienen kümmern sich nicht um Sekretariatszeiten und Schulferien. Es seien nicht genügend Schlüssel da, es gebe so viele neue Projektmitarbeitende, die einen bräuchten. Wäre eine Wille gewesen, wäre wohl einer nachmachbar gewesen – und wenn auch beim Schlüsselmann auf dem Kottbusser Damm. Ein derartiger Wille ist mir nicht begegnet. Dann waren die Schulbienen eben doch nicht so wichtig. Aber ins Gesicht gesagt hat mir das niemand. Hätte ich mir aber gewünscht. Ehrliche und offene Kommunikation ist nämlich auch eine Art der Wertschätzung.
Ein paar Wochen später hieß es dann seitens der Schulleitung, ich solle „das Vorhaben ruhen [zu] lassen und keine neuen Bienen an[zu]schaffen“. Als Begründung diente der Hinweis auf die Garten-AG, die just die paar Quadratmeter, auf denen bisher die Bienenkisten standen, brauche, um „unseren Schülerinnen und Schülern eine wertvolle Gelegenheit [zu bieten], praktische Erfahrungen in der Natur zu sammeln und ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge zu entwickeln“.
Jetzt, wo ich das hier nochmal so hin und her wäge, wird mir klar: Im Grunde war die Luft raus mit der Abwicklung der Lernwerkstatt nebenan. Die fand bereits zu Ende 2024 statt. Aber das ist eine ganz andere Geschichte – eine, an der sich das bildungspolitische Elend in diesem Land, in dieser Stadt, in diesem Kiez tatsächlich viel besser festmachen ließe als an meinen Luxusproblemen als verschmähter Schulimker. Jetzt bin ich auf dem Schulhof wieder ganz normaler Papa. Auch nicht schlecht.