Um die komplexen Ursachen für Winterverluste besser verstehen und in Zukunft vermeiden zu können, wurde 2004 ein bundesweites Kooperationsprojekt der AG der Bienenforschenden Institute gestartet. Dabei werden mehrere Jahre bei ca. 150 Imkern und 1.500 Bienenvölkern Volksentwicklung, Krankheiten, Pflanzenschutzmaßnahmen, Tracht, Klima etc. erfasst und mit evtl. Verlusten in Beziehung gesetzt. Quelle: Debimo
Vor dem Hintergrund einer dramatischen Zunahme des Bienensterbens kritisieren NABU und BUND im Frühjahr 2011 das Bienenmonitoring Weiterlesen
Wikipedia weiß: Schwarmintelligenz ist ein emergentes Phänomen: Spontan bilden sich neue Eigenschaften oder Strukturen auf der Makroebene eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente. Die bienenwissenschaftliche Fachzeitschrift Apidologie („The Leading Journal Devoted to Bee Science“, vgl. Liste mit Bienenzeitschriften) kümmert sich in einer Spezialausgabe um die Grundlagenforschung zur Schwarmintelligenz der Bienen: Information flow and group decision making in social bees. Und Swarmation simuliert das ganze für Schwärme von Onliner_innen auf Pixelbasis: sehr lustig. Auch lustig, aber anders, ist, wie das neoliberal-hippe Wirtschaftsmagazin brand eins in zwei Artikeln die Naturverhältnisse zwischen den Bienen auf die menschliche (sprich: kapitalistische) Wirtschaft projeziert und damit nicht nur letztere naturalisiert, sondern erstere auf ihre Rolle als ökonomischer Faktor reduziert: Der „Superorganismus“ wird unter der Rubrik „Was Unternehmern nutzt“ abgehandelt und in einem weiteren Artikel „Führungskräften“ das „Vorbild Biene“ empfohlen.
Noch der Versuch, mich ins Privateste, ins „Hobby“ Imkerei, zurückzuziehen, konfrontiert mich nach kürzester Zeit mit den Verhältnissen, die die Gültigkeit der Kategorie des Privaten sprengen. Ich hätte es wissen können: Schon seit November 2006 greift in den USA ein mysteriöses Bienensterben um sich. An der Ostküste verschwanden mehr als siebzig Prozent der Bienenvölker, an der Westküste sechzig Prozent. Was hat das mit DEINEN Bienen zu tun?!
Gestern abend – ein gewittrig warmer Abend – wollte ich nochmal kurz ein bisschen Propolis an der Innenseite der Bienenkistenklappe abkratzen. Und prompt wurde ich zum ersten Mal richtiggehend attackiert: Innerhalb von wenigen Augenblicken hatte ich vier Stiche im Gesicht: auf Stirn, Wange zweimal und am Kinn. Gefühlt handelte es sich um gezielte schnelle Abwehrattacken einzelner Bienen, die offensichtlich nicht mit dem abendlichen Öffnen der Klappe einverstanden waren. Das hat mich überzeugt: Zur Honigernte nicht ohne Schutz über dem Kopf. Weiterlesen
Zur Abwechslung mal ein Gastbeitrag meines Bruders Holger (vielen Dank!):
vielleicht ist das eine meldung im bienenblog wert, was ich in einem sehr guten buch über die europäische heilpflanzentradition gelesen habe:
„Die Tradition, Honigumschläge auf spezifische Verletzungen (162) anzulegen, hat sich bis heute in der Volksmedizin in den von Kelten bewohnten Gebieten Frankreichs erhalten und findet auch in der alternativen Veterinärmedizin wieder verstärkt Anwendung.“Weiter im Zitat.
Zwei Wochen nach Freigabe des Honigraums und nachdem wir vor einer Woche zum letzten Mal von hinten in die Kiste geschaut haben, hatte ich heute Schwierigkeiten, die Klappe hinten überhaupt aufzubekommen. An mehreren Stellen hatten die Bienen die Waben schon an die Klappe angebaut. Ausserdem war der Klappenschlitz rundherum komplett mit Propolis zugekleistert. Mehr Bilder anschauen.
Wie weit kommen die Bienen eigentlich so rum auf ihrer Suche nach Pollen und Nektar? Mit dem Radius-Around-Point-Tool hab ich mal versucht, das zu visualisieren. Dabei bin ich von einem Regel-Radius von einem Kilometer (auf der Karte in grün) und einem Ausnahme-Radius von drei Kilometern (rot) ausgegangen. (Quellen für die Reichweitenangaben: 1, 2)
Vor einer Woche haben wir das Trennbrett entfernt und den Honigraum, gefüllt mit vorgefertigten Mittelwänden, zum Ausbau angeboten. Eine Woche später zeigten sich dort jetzt schon deutliche Ausbaufortschritte. Besonders gut gefällt mir der geschmeidige, fließende Aufbau der Waben von innen nach außen und von vorne nach hinten:
Bild 2: Beherzter Griff in die Kiste Bild 3: freier Blick in den Brutraum
Trennbrett raus (Bild 2), kurz den freien Blick auf die Brutwaben genießen (Bild 3) und dann Mittelwände rein (Bild 4).
Bild 4: künstliche Mittelwände
Jetzt können die Bienen auf die Mittelwände mit wenig Aufwand Waben aufsetzen und dort in den nächsten Wochen doch noch für eine Honigernte produzieren, obwohl das im ersten Jahr eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Offensichtlich ist es ein gutes Jahr – oder ein guter Standort.
Oder beides.
Bild 2b: Honig, Wachs und Propolis auf dem TrennbrettBild 2c: Propolis, der Bienenkleber
Während die Bienen weiter sammeln, kann ich die erste Mini-Ernte Propolis (Bilder 2b und c) vom Trennbrett kratzen. Die Honigernte steht dann für Ende Juli, Anfang August an. Ihr Ertrag hängt jetzt vom Wetter in den Wochen bis dahin ab. Weiterlesen
Während also die Landbienen langsam aber sicher aufgrund der Ausbreitung der Bedingungen der industrialisierten, profitmaximierenden Landwirtschaft mit ihren Monokulturen und manipulierten Sorten langsam aussterben, der passende Roman zum Bienozid schon 2009 erschienen ist, geht es unseren Stadtbienen blendend: Weiterlesen!