Indische Riesenraubwespe vs. Asiatische Riesenhornisse

Nachtrag 16.10.2023, zwölf Jahre später: Gestern wurde das erste als solches einwandfrei identifizierte vespa-velutina-Nest in Berlin beseitigt. Der NABU kümmert sich um die Identifizierung und Verfolgung der Neusiedler. Nachtrag Ende.

Neulich ließ die taz vermelden:

Während Bienenzüchter und Naturschützer noch mit Konzernen wie Syngenta oder Bayer streiten, taucht in Frankreich eine neue Gefahr für die so nützlichen Insekten auf: Vespa velutina lautet der Fachname dieser Bienenkiller. Es handelt sich um eine asiatische Hornisse, die sich seit wenigen Jahren in Südwestfrankreich angesiedelt hat und sich rasch ausbreitet. Ihre Lieblingsspeise sind vorzugsweise die heimischen Honigbienen! Eingeschleppt wurden sie angeblich mit einem Frachtschiff mit Billigprodukten aus dem fernen Osten. Mit der Velutina-Hornisse hat Frankreich ein echtes Invasionsproblem mit klandestinen „Immigranten“. Quelle: taz

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Giftiger Honig: die Dosis machts

Die taz brachte neulich endlich mal eine Nachricht gegen den Bienen-Hype: Honig sei oft mit krebsauslösenden Pflanzenstoffen belastet! Stark davon betroffen sei Rohware aus Süd- und Mittelamerika, aber auch in mitteleuropäischen Honigen (ebenso wie in anderen Nahrungsmitteln, etwa Kuhmilch) tauchen die Stoffe mitunter auf, bilanziert das Bundesinstitut für Risikobewertung in einer Studie mit dem Titel „Analytik und Toxizität von Pyrrolizidinalkaloiden sowie eine Einschätzung des gesundheitlichen Risikos durch deren Vorkommen in Honig“. Pflanzen, in unseren Breiten etwa die Greiskräuter, produzieren diese Alkaloide, um überflüssigen Stickstoff loszuwerden. Einige Pflanzen haben einen Zusatznutzen ausgebildet und schützen ihre Blätter und Blüten durch giftige Alkaloide gegen Fressfeinde. Spezialisierte Raupen fressen die Pflanzen trotzdem bzw. gerade deswegen und werden für Vögel ungenießbar. Den Bienen machts offensichtlich auch nichts aus. Und tatsächlich gibt es Weltgegenden, von denen schon lange bekannt ist, dass Bienen dort richtig giftigen Honig herstellen. Die Grenzen zwischen Genußmittel und Gift sind also auch hier fließend und wir Honigkonsumenten bzw. -diebe seien daran erinnert: In Unmengen wird auch noch die beste Medizin zum Gift.

Wiegen und Wintervorräte

Das ist Eintrag 16 in der Serie "Bienenkiste".

Vor ca. zwei Wochen, am 21. August [2011]: Bienenwiegen: Zu dritt, ein ganz schönes Geschaukel, und die Waage verschwand komplett unter der Kiste, weil die ja viel größer ist als die Waage… Aber irgendwie konnten wir der Scala das Gewicht über den Umweg Händi-Kamera dann doch noch entlocken: 44,5 kg. Und was heißt das jetzt?!

Anschlag der Killergeranien

Das ist Eintrag 15 in der Serie "Bienenkiste".

Gestern entging der Bienenschwarm nur knapp einem Anschlag durch Uschis Killergeranien (eigentlich ja Killerpelargonien, denn für die als Balkonpflanzen gezüchteten Arten ist hier umgangssprachlich immernoch die Bezeichnung Geranie üblich, obwohl systematisch unkorrekt). Seis drum: Das florale Selbstmordkommando nahm einen Sommersturm zum Vorwand, sich vom Fensterbrett zu stürzen. Das nekrophile Blühzeugs verfehlte die Bienenkiste nur knapp und streifte dabei die Hinterklappe noch so, dass ein Macken zurückblieb. Die Funktionsfähigkeit der Klappe ist zwar nicht beeinträchtigt, aber der Aufschlag zerschmetterte die Bienentränke komplett. Naja: Regnet ja eh genug diesen Sommer. Nach Angaben der Bienenweide  geben Pelargonien für Bienen nur bedingt was her, da sie kein großes Nektar- und Pollenangebot bieten und zudem häufig verzüchtet sind. Aber dass sie so weit gehen würden…

Abschluss und Auswertung Ameisensäurebehandlung

Das ist Eintrag 14 in der Serie "Bienenkiste".

Varroamilben neben StecknadelkopfNotiz: Gestern abend war der Verdunster wohl leer. Heute morgen hab ich ihn aus der Kiste geholt. Die Verdunstung lief trotz des wechselhaften Wetters ziemlich linear (siehe Graph) über 13 Tage seit Beginn der Behandlung. An zwei Tagen während der Behandlung haben sich die Bienen offensichtlich erfolgreich gegen einen räuberischen Angriff anderer Bienen zur Wehr gesetzt, auch ohne dass ich das Flugloch eingeengt habe: Die Verdunstung sollte ja konstant weitergehen. Dazu schreibe ich vielleicht nochmal extra. Zurück zur Varroa: Zwischendurch konnte ich die kleinen toten Milben einfach vom Flugbrett aufsammeln. Auf dem Bild sind einige davon zu sehen neben einem Stecknadel- (!) und nicht etwa Nagelkopf. Nächster Schritt in den nächsten Tagen: Die Kiste wiegen und die Wintervorräte abschätzen – und nicht vergessen: Trennbrett zwischen Honig- und Brutraum wieder einhängen!

 

Räuberei

Eigenartige Beobachtung: Vorgestern und gestern war ein einziges Geschwärme um die Kiste herum, also nicht nur am Flugloch. Außerdem gab es vor dem Flugloch und am Boden Keilereien, wie ich sie in diesen Tagen öfters im Zusammenhang mit Drohnen beobachten konnte – allerdings waren in den Klüngeln keine Drohnen zu erkennen. Nach einer Weile Recherche komme ich zu dem Schluss: Der Stock war Objekt eines räuberischen Angriffs eines Nachbarschwarms. Heute war zum Glück wieder Ruhe… „Räuberei“ weiterlesen

Live-Cam vom Bienenstock

Leider nicht aus unserer Bienenkiste. Ich stand zwar schon bei conrad electronic und hab mir die Endoskopkameras angeschaut. Aber mir fehlen dann doch die Drittmittel für so ein Projekt. Gut dass es das Internet gibt, denn dort gibt ein Bienenforscher von der Uni Würzburg im Projekt „HOneyBee Online Studies (HOBOS)“ Live-Bilder aus einem seiner Bienenstöcke frei – wenn nicht gerade vor der Linse eine der Bienen eingeschlafen ist.

Video: Drohnenschlacht

DrohnenschlachtBei der Kontrolle der Ameisensäurebehandlung fiel mir eigenartiges Verhalten von Drohnen und Bienen am Flugloch auf: An einzelnen Drohnen hingen ein bis vier Arbeiterinnen und zerrten und schubsten diese herum. Die Bienen schienen die Drohnen (zu erkennen an ihren riesigen Augen und ihrer größeren Körperfülle) abzudrängen. Einzelnen Drohnen gelang es aber auch, unbehelligt in den Stock zu gelangen oder wegzufliegen. Weiterlesen

Das Amt und die Bienen

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Bee migration 9045“ by Pollinator – CC BY 2.5

Bienenhaltung in der BRD ist eine erstaunlich liberale Angelegenheit. Es braucht keine formale Ausbildung, keinen „Bienenführerschein“ und keine Genehmigung. Lediglich eine Anmeldung bei der zuständigen Veterinärsbehörde. Und amtliche Aufsicht und Wanderbeschränkungen machen m.E. tatsächlich auch Sinn, solange die Rahmenbedingungen (Nebeneinander von wesengemäßer und kommerzieller wie zunehmend profitorientierter Bienenhaltung, industrialisierte Landwirtschaft, Kapitalismus) nicht auf der Basis imkerischer Selbstorganisation und vernünftiger Gesellschaftsplanung derart gestaltbar sind, dass das Umsichgreifen von Bienenseuchen weitgehend ausgeschlossen werden kann. Nur nebenbei: Wohin profitorientierte Bienenhalterei im Zusammenspiel mit industrieller, monokulturbasierter, kapitalistischer Landwirtschaft führt, zeigt eindrucksvoll eine Fotoserie über Bienenmassentransporte in den USA (vgl. Abb.) – und das dort zuerst aufgetretene mysteriöse Bienensterben bzw. -verschwinden. Weiterlesen

Ernte gut, alles gut

Das ist Eintrag 13 in der Serie "Bienenkiste".

30 Gläser und GläschenDer Honig ist abgefüllt. Für die, die eins der 30 mehr oder weniger großen Gläschen abbekommen, hier einen Tpp: Ich habe den Honig nicht cremig gerührt. Das könnt Ihr aber selbst tun. Sonst wird er früher oder später auskristallisieren und hart werden. Weiterlesen…