Mal wieder besser: Die Partei

Nachtrag 19.11.19: Einen guten Monat spĂ€ter ist das Thema aus den großen Medien verschwunden – nicht aber aus dem Alltag der Menschen im Kriegsgebiet. Daher unterstĂŒtze ich diesen Offenen Brief an die Bundesregierung. Nachtrag Ende.
Habe gerade etwas Geld an „Die Partei“ gespendet (wie viele andere auch, wie sich wenige Tage spĂ€ter rausstellte). Und zwar auf ihren Aufruf hin zur UnterstĂŒtzung des Roten Halbmonds in Nord-Syrien. Das Schöne daran: Wegen der bizarren Regeln der deutschen Parteienfinanzierung wird jeder Spenden-Euro noch einmal fast verdoppelt aus Steuergeldern. Mehr dazu direkt im Spendenaufruf:

Der irre Faschist vom Bosporus bombardiert kurdische Zivilisten und schickt seine „Armee Mohammeds“ (Erdogan) unter „Allahu Akbar“-Rufen mit NATO-Flugzeugen und deutschen Panzern zum Angriffskrieg nach Syrien. Die Folgen können Sie bei Twitter sehen (wenn die Bilder nicht schnell genug gelöscht werden). Das Verhalten von EU, NATO und Bundesregierung kann man als Beihilfe werten, insgeheim verhindern CDU & SPD selbst ein EU-weites Waffenembargo gegen die TĂŒrkei. Weiterlesen

Außerdem hilfreich: Cadus.org. Die betreiben „Europas ersten Makerspace fĂŒr den humanitĂ€ren Sektor“ und sind seit 2018 mit einem mobilen Hospital im Norden Syriens unterwegs. Und weils eine Welt jenseits der Tagesschau gibt und richtigerweise heißt „audiatur et altera pars“,  hier der Link direkt zur amtlichen kurdischen Nachrichtenagentur. Und einen Meinungsartikel, den ich sehr ĂŒberzeugend fand: „Bewahre uns Allah davor. Der Überfall der TĂŒrkei auf Rojava vernichtet einen demokratischen Sozialismus“ im ND vom 12.10.19, leider hinter Paywall. Auf Nachfrage kann ich einen Scan schicken zum Privatgebrauch.

Soweit isses schon: Unterschreibt folgende Petition!

Jetzt bau ich mir extra ein Lastenrad und dann kommen die Strategen fĂŒr die Verkehrswende bei der Bahn mit einen Lastenfahrradverbot um die Ecke! (GĂŒltig seit dem 1.8.2019.) Im April dieses Jahres ist die Bahn selbst ins GeschĂ€ft mit dem Verleih von eCargobikes eingestiegen. Nachtigall ick hör dir trapsen. Bevor ich weiter ausfĂ€llig werde oder gar zu weniger legalen Sachen auffordere:

 

Nachtrag 21.8.19: Aber Soldaten dĂŒrfen ab demnĂ€chst mitfahren und zwar entgeltfrei. Die Uniform gilt als Fahrausweis. Das Ministerium fĂŒr Vorbereitung und DurchfĂŒhrung von Kriegen („Verteidigungsministerium“) zahlt dafĂŒr eine symbolische Pauschale (vgl. IMI) von etwa 20 Euro pro Soldat und Jahr. Zum Vergleich: Die BahnCard 100 kostet Otto-Normal-Zivilst jĂ€hrlich 4.395 (in Worten: ViertausenddreihundertfĂŒnfundneunzig) Euro. Ich frage mich, ob auch der blutverschmierte Kittel eines Schlachters durchgehen wird.

OK, nichts gegen Leute, die beruflich Tiere schlachten, eine meist skandalös unterbezahlte BeschĂ€ftigtengruppe. Im Ernst: KindergĂ€rtner_innen werden durch Fahrscheinkontrollen von ihrer Betreuungsaufgabe abgehalten, von den ganzen anderen gesellschaftsrelevanten Berufsgruppen will ich gar nicht erst anfangen, denn richtig wĂ€re: Alle tragen mit jeder Fahrt in der Bahn zur Reproduktion von Gesellschaftlichkeit bei. Die Angehörigen der Armee dabei noch am wenigsten. Daher kann nur fĂŒr alle gelten, was da jetzt zugunsten der UniformtrĂ€ger und -trĂ€gerinnen vereinbart worden ist: Entgeltfreier öffentlicher Verkehr, egal ob mit, aber besser ohne Uniform, egal ob mit oder ohne Lastenfahrrad!

Zu Protokoll (Ohne mich III)

Fast genau heute vor 80 Jahren, die Konferenz von Évian: Dort berieten die Vertreter von 32 Nationen und 24 Hilfsorganisationen ĂŒber das Problem der rapide ansteigenden FlĂŒchtlingszahlen von Juden aus Deutschland und Österreich. Die Konferenz endete weitgehend ergebnislos, da sich außer der Dominikanischen Republik alle Teilnehmerstaaten weigerten, mehr jĂŒdische FlĂŒchtlinge aufzunehmen. Viele Zeitzeugen und Historiker sehen in Evian ein moralisches Versagen der westlichen Demokratien, da ein anderer Ausgang viele Juden vor der Ermordung im Holocaust hĂ€tte bewahren können. „Zu Protokoll (Ohne mich III)“ weiterlesen

Linke Opposition nicht aufgeben, sondern stÀrken

Und nach all dem Bienenkram der letzten Wochen: mein Wort zum Bundestagswahljahr 2017 als Leseempfehlung. Der Text, dem das folgende Zitat entnommen ist, hat mir das versteinernde Herz erweicht:

Vielleicht wĂŒrden unter »R2G« die deutschen imperialistischen Interessen vorerst subtiler verfolgt, könnten Hartz-IV-Bezieher mit etwas milderen Sanktionen rechnen, könnte die gesetzliche Rente etwas langsamer an die Finanzindustrie verhökert werden, hĂ€tte der »Green New Deal« ein paar mehr regierende FĂŒrsprecher – solange nichts von alledem dem »Wirtschaftsstandort Deutschland« schadet. Auch das »Aufstehen gegen Rassismus« fĂ€nde in Regierungskreisen allgemeinen Anklang, solange nur den gesellschaftlichen Ursachen der Rechtsentwicklung nicht auf den Grund gegangen wird. Mit dem beschworenen »linken Politikwechsel« hat all das wenig zu tun – umso mehr aber mit der Paralyse echter Opposition. Weiterlesen

Lastenfahrradbau Bildprotokoll

Die ersten Monate meiner Elternzeit hab ich genutzt, um mein MobilitĂ€tsproblem mit Nachwuchs zu lösen. Der Ansatz: ein sportliches Lastenfahrrad im betreuten Selbstbau – plus Babyschale, selbstverstĂ€ndlich gefedert:

Teilenamen und -nummern beziehen sich auf die Anleitung zum Lastenfahrradbau (Long André)

Konzept und Bauplan der Bike Bench

Jetzt fehlt noch der StÀnder.

 

Drumpfinator

KĂ€mpferisches zu den US-Vorwahlen von Last Week Tonight: Die  StĂ€rke des aktuell fĂŒhrenden republikanischen Kandidaten im US-Vorwahlkampf bestehe darin, aus seiner Persönlichkeit eine Marke gemacht zu haben, die ausschließlich fĂŒr Erfolg steht. Um zu verhindern, dass ein Unberechenbarer US-PrĂ€sident wird, gelte es diese Marke zu zerstören, so die Analyse von John Oliver in seiner Show. Und er bietet gleich noch einen ganz praktischen Beitrag zu diesem Zerstörungswerk zum Download und Weiterempfehlen: den Drumpfinator, ein Firefox-Plugin (auch fĂŒr Chrome), das alle Erscheinungen von T-r-u-m-p durch Drumpf ersetzt, den Familiennamen vor der Einwanderung im 19. Jahrhundert. Danke, Gwenda Blair fĂŒr die Namensrecherchen, Danke John Oliver fĂŒr die Initiative donaldjdrumpf.com. (Großartig ĂŒbrigens auch seine Show zum Thema Migration and Refugees; schon etwas her, aber trotzdem der ErwĂ€hnung wert.)

Werbeblock: Die Welt hacken

luxSnowden, NSU, Facebook, Google? Arrrgh! Das smarte Phone abschalten und aus dem Fenster werfen (wie einst den Fernseher?) – oder doch irgendwie clever oder gar subversiv nutzen? Weder noch! Warum diese GegenĂŒberstellung falsch ist, zu nichts fĂŒhrt und was vielleicht stattdessen eine Diskussion wert wĂ€re, argumentiert „Die Welt hacken“ durch. Auch der Rest des Themenhefts Smarte Neue Welt der Zeitschrift LuXemburg ist interessant und nicht nur online lesbar, sondern auch kostenlos bestellbar.

Imkerliches zum Abgas-Skandal

what ifNeulich hatte ich einen friedenspolitischen Grund fĂŒr den Ausstieg aus dem fossilistischen, d.h. erdölbasierten oder -orientierten Kapitalismus geliefert. Heute gibt’s einen imkerlichen Grund fĂŒr den gesamtgesellschaftlich zu organisierenden Umstieg auf nicht-fossilistische MobilitĂ€tslösungen, damit wir nicht bei gut gemachten SelbstbastelansĂ€tzen hĂ€ngen bleiben: Der sogenannte VW-Abgasskandal. Weiterlesen