Traurige Varroabehandlung 2023

6. Oktober 2023. Eine von etwa einem Dutzend solcher Bienen, die ich vor den beiden Kisten rumkrabbeln beobachten musste.

Heute bei der jährlichen winterlichen Varroabehandlung mit Oxalsäure-Zuckerwasserlösung hab ich nur noch eins der beiden Völker lebendig gefunden.

Das andere war offensichtlich erst kürzlich verendet und nicht verhungert/erfroren, denn sowohl offener wie verschlossener Honig und viel Pollen war noch in der Kiste – frisch und unverschimmelt. Beim spontanen Standbesuch konnte die Klasse 2b Honig und Bienenbrot (Pollenwaben) bestaunen und die Mutigen auch kosten. Die Lernwerkstatt hat einige der Wabenreste übernommen, um mit dem Wachs zu experimentieren. Weiterlesen

Imatinib-Geschichte

Ich veröffentliche hier die von mir leicht bearbeitete und stark gekürzte Deepl-Übersetzung eines Textes von 2006 über die Geschichte von Imatinib, dem Wirkstoff in einem Medikament namens Glivec, das gegen Chronische Myeloische Leukämie hilft. Der englischsprachige Originaltext stammt von einer pharmaindustrienahen populärwissenschaftlichen Webseite, fasst dennoch die Fakten der frühen Entwicklungsgeschichte, die in der Wikipedia zu kurz kommen, gut lesbar zusammen und ist nur noch im Internet-Archiv zugänglich. Andere Aspekte rund um Glivec – etwa die Preisproblematik und die Kämpfe um die Verfügbarkeite von Generika, z.B. in Indien, fallen jedoch unter den Tisch, genauso wie neuere Entwicklungen, Stichwort Resistenzen gegen Imatinib, Tyrosinkinase-Hemmer der zweiten Generationen und Medikamentenabsetzversuche aufgrund von Immunreaktionen, wofür neuerdings die körpereigenen NK-Zellen  verantwortlich gemacht werden (Einführung: „Die Waffen des Immunsystems: Wie Killerzellen zwischen körpereigen und körperfremd unterscheiden„).

Anmerkungen meinerseits in eckigen Klammern: [].
Lesezeit (bei ca. 250 Wörtern pro Minute): etwa 8 Minuten

 

1IEP.png
Imatinib blockiert CML-Enzym, by Boghog, CC BY-SA 3.0, Link

 

Im Jahr 2001 genehmigte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA Glivec, ein Medikament gegen chronisch-myeloische Leukämie (CML), das sich als bahnbrechend erweisen sollte. Was dieses Medikament sowohl stark als auch sanft macht, ist, dass es sich auf die Störung eines bestimmten Proteins konzentriert, das den Krebs verursacht. Diese Spezifität ermöglicht es, dass das Medikament stark ist und gleichzeitig andere Enzyme geschont werden. Molecular Targeting nennt sich dieser Ansatz. Auf menschlicher Ebene bedeutet molekulares Targeting deutlich reduzierte Nebenwirkungen und deutlich erhöhte Überlebenschancen. „Imatinib-Geschichte“ weiterlesen

Eigentlich alles viel zu warm: Oxalsäure 2015

Das ist Eintrag 43 in der Serie "Bienenkiste".

Ringelblume, 6.1.2016
Ringelblume tiefgefroren

Jetzt ist es ja doch noch Winter geworden. Ende Dezember konnten wir das noch nicht wissen: Am 25.12.15 um 9.15 Uhr haben wir die diesjährige Oxalsäurebehandlung vorgenommen. Vorweg gingen interessante Diskussionen im Bienenkistennetzwerk [1, 2], weil es den ganzen November und Dezember (mit ausnahme zweier Nächte früh im November) viel zu warm war für die Jahreszeit (vgl. die Bilderserie mit ungewöhnlichen Dezemberblühern ganz unten). Um in einer ähnlichen Situation sicher einschätzen zu können, ob Brut im Nest ist oder nicht, habe ich jetzt auch ein Bratenthermometer bestellt: Wären wir sicher gewesen, dass es keine Brut gibt, hätten wir vielleicht noch einige Tage gewartet und den Temperatursturz Ende Dezember abgepasst – oder schon im November nachgemessen und bei Brutfreiheit die Behandlung ganz früh erledigt, hat ja auch seine Vorteile: Das Volk ist dann fast zwei Monate länger von vielen Milben befreit. Weiterlesen

Honigumschläge gegen Killerbakterien

Zur Abwechslung mal ein Gastbeitrag meines Bruders Holger (vielen Dank!):

vielleicht ist das eine meldung im bienenblog wert, was ich in einem sehr guten buch über die europäische heilpflanzentradition gelesen habe:

„Die Tradition, Honigumschläge auf spezifische Verletzungen (162) anzulegen, hat sich bis heute in der Volksmedizin in den von Kelten bewohnten Gebieten Frankreichs erhalten und findet auch in der alternativen Veterinärmedizin wieder verstärkt Anwendung.“ Weiter im Zitat.

Trennbrett rausgenommen!

Das ist Eintrag 7 in der Serie "Bienenkiste".

Bild 1: Brutraum quillt über

Der Brutraum der Bienenkiste ist nun wirklich voll. Die Bienen beginnen unter dem Trennbrett durchzubauen (Bild 1). Daher haben wir uns die Antwort auf bienenkiste.de auf die Frage “Diesjähriger Schwarm baut so gut, dass nach kurzer Zeit der Brutraum bereits vollständig ausgebaut ist. Was tun?” zu Gemüte geführt, abgewogen und beschlossen:

Bild 2: Beherzter Griff in die Kiste

Bild 3: freier Blick in den Brutraum

Trennbrett raus (Bild 2), kurz den freien Blick auf die Brutwaben genießen (Bild 3) und dann Mittelwände rein (Bild 4).

Bild 4: künstliche Mittelwände

Jetzt können die Bienen auf die Mittelwände mit wenig Aufwand Waben aufsetzen und dort in den nächsten Wochen doch noch für eine Honigernte produzieren, obwohl das im ersten Jahr eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Offensichtlich ist es ein gutes Jahr – oder ein guter Standort.
Oder beides.

Bild 2b: Honig, Wachs und Propolis auf dem Trennbrett

Bild 2c: Propolis, der Bienenkleber

Während die Bienen weiter sammeln, kann ich die erste Mini-Ernte Propolis (Bilder 2b und c) vom Trennbrett kratzen. Die Honigernte steht dann für Ende Juli, Anfang August an. Ihr Ertrag hängt jetzt vom Wetter in den Wochen bis dahin ab. Weiterlesen