Ohne mich! (II)

facebookBeste Genossen und Genossinnen, wenn ich nicht mehr zu einer Demo gehen kann, ohne vorher auch noch bei Facebook Daten abgeben zu mĂŒssen beim Versuch, Genaueres zu erfahren zu Wo Wann Was, dann mĂŒsst Ihr eben ohne mich demonstrieren gehen. Eure Form schließt mich aus, auch wenn ich den Inhalt dringlich finde: Eben fĂŒhrt mich meine Suche (duckduckgo „demo oxi köln griechenland“) auf die passende Blockupyseite. Soweit, so gut. Diese jedoch leitet ihre Leser_innen ins Facebooknetz weiter, von 20 örtlichen Demos sind 19 per Facebook verlinkt, nur Bochum nicht. FĂŒr die wirklich wichtigen Informationen (nichts gegen Bochum!) gibt es also nur noch Links ins Facebook-Netz (vgl. Screenshot). Ob die Facebook wenigstens zahlen lassen? FĂŒr die Lautis vielleicht oder fĂŒr Winkelemente? Oder gibts sowas heute gar nicht mehr, weil RedebeitrĂ€ge nur noch getwittert werden und die Leute eh nur noch ihre ach so smarten Phones in die Luft halten? Ich weiß es nicht. Aber falls sich wer fragt, was ich dagegen habe, dass Facebook das Internet einsaugt, hier lang.

Dislike Facebook

nadir.org, independent internet providers from Hamburg, Germany, published a kind of manifesto of Facebook criticism:

We just hadn’t realised that, after all the stress out on the streets and all those lengthy group discussions, many activists seem to have this desire to prattle at length on Facebook about everything and with everyone. We hadn’t realised that, even for the left, Facebook is the sweetest of all temptations. That the left along with everyone else enjoys following the subtle flow of exploitation where it doesn’t seem to hurt and, for once, not having to resist. Read further

Facebook umsurfen

Die taz macht einen Schwerpunkt und formuliert Facebook-Kritik vom Standpunkt des souverĂ€nen Konsumenten aus. nadir.org, „eins der Urgesteine des deutschen Digital-Aktivismus“ (Anne Roth), erklĂ€rt darĂŒber hinausgehende GrĂŒnde fĂŒr die Abschaltung von Facebook. Die Argumentationen von taz und nadir unterscheiden sich an entscheidender Stelle. Merkts wer? Egal: Zeit fĂŒr einen Facebook-Dislike-Button auf dem moisblog!

Und fĂŒr die Unken, die Kritik immer nur hören wollen, wenn sie gleich ganz konstruktiv mit neuen VorschlĂ€gen einhergeht: Safebook! Durch die Verbindung von Open Source und peer-to-peer liegt da informationelle Selbstbestimmung schon im Softwaredesign und nicht erst in den Einstellungen der BenutzerInnen und der Selbstverpflichtung des Betreiberkonzerns. Der ursprĂŒngliche, akademische Ansatz von Safebook geht derzeit in MatchUpBox auf. Mal sehen, ob die Idee privatisiert und kommerzialisiert wird oder wie sich das entwickelt…

Nachtrag 2018: Die Kritik ist aktuell wie eh, der konstruktive Vorschlag ist nicht mehr aktuell. Hier eine aktuelle Liste von Facebook-Alternativen.
Mein derzeitiger Favorit: Retroshare.
Und Buchtipp: Facebook entkommen!