Über vorzeitige Dienstfahrt-Enden (GrĂŒĂŸ mir Böll!)

neulich...in der KĂŒche...WĂ€hrend ich hier schon mal zuerst die Knarre wegrĂ€umen lassen muss (ist das noch koscher? hab ich mich gefragt), bevor ich Tisch decken kann, bin ich froh, dass die Auseinandersetzungen anderswo noch auf anderen Grundlagen laufen: Vgl. AnkĂŒndigung, Bericht, Reader und Interview zu einer Veranstaltung ĂŒber BeschĂ€digung und Zerstörung von Kriegsmaterial europaweit. Aber nicht dumm machen lassen: auch in der BRD stehen die Zeichen auf Sturm, wie die Debatten um ein neues Kriegerehrenmal und jetzt sogar ein neues Eisernes Kreuz (vgl. hierzu auch indymedia) zeigen. Ordentliche MilitĂ€rrituale brauchen eben ihren feierlichen Ort und Blech fĂŒr die HeldenbrĂŒste.

Hebron.

hebron1.jpgDiese Aufnahme (HauptgeschĂ€ftsstraße Downtown Hebron, Westbank) ist der Versuch alles auf ein Bild zu kriegen: HauptgeschĂ€ftsstraße, menschenleer, Siedlungsblock in/ĂŒber der Altstadt im Hintergrund, Tour deutschsprachiger Theologiestudierender auf dem stillgelegten GemĂŒsemarkt in der Seitenstraße, Siedler im weißen Jeep, mit ihrer Kamera immer hinter der Gruppe her. MilitĂ€rpolizei im oliv-farbenen Jeep immer hinter den Siedlern her. „Hebron.“ weiterlesen

Das ist Eintrag 2 in der Serie "Israel/PalÀstina 2008".

Gestern abend einen Film angeguckt: To See If I’m Smiling, Doku, Israel 2007. Einige Frauen sprechen ĂŒber Erfahrungen und Traumata aus Armeedienst und MilitĂ€reinsatz. FĂŒr mich bebildert der Film mit konkreten Einzelfallschilderungen in erschĂŒtternder Art und Weise, was ich im MilitĂ€rrituale-Buch in allgemeinerer Form ĂŒber „MilitĂ€r und Gender“ und „militĂ€rische Emanzipation“ versucht habe zu zeigen: Es gibt keine Emanzipation ohne die Befreiung vom MilitĂ€r.

Also so richtig Kapitalismus…

Roboter beim BombenentschÀrfen …is ja hier auch nicht. Ich steh in der Unibibliothek und genieße freien Netzzugang als Gast ĂŒber das Wireles-Netz der Uni. Und esse dabei eine Birne, die es heute morgen an der Supermarktkasse in Schalen zu zwei Kilo kostenlos gab. Ausserdem gabs noch MĂŒsliriegel und Kartoffelchips. Nach beidem war mir nicht. Hab beides liegen gelassen, obwohl noch Platz in meiner Tasche war. „Also so richtig Kapitalismus…“ weiterlesen

Sind wir nicht alle irgendwie Terroristen?

Was tun, wenn Dein Kollege als vermeintlicher Terrorist verhaftet wird und Du irgendwie gar nicht so genau weißt warum ausgerechnet er und nicht doch auch Du? Wenigstens eine breite UnterstĂŒtzungskampagne organisieren, in die „ErklĂ€rung zur Verteidigung“ floß meine Arbeit mit ein. Siehe auch einstellung.so36.net und annalist.noblogs.org.

Standortfaktor Menschenversuch

Naomi Klein sieht eine der Hauptursachen fĂŒr den derzeitigen israelischen Exportboom in den Möglichkeiten, die die besetzten palĂ€stinensischen Gebiete bieten als „laboratories where the terrifying tools of our security states are being field-tested“ (vgl. ihren Artikel in der Online-Ausgabe von ‚The Nation‘). „Standortfaktor Menschenversuch“ weiterlesen

G8 Heiligendamm – Holy damn it!

Im Nachhinein interessant:
Die Bezugsgruppe meiner besten FreundInnen ĂŒber die falsche Frage: Wer war schuld? (an den gewalttĂ€tigen Auseinandersetzungen wĂ€hrend der Auftaktdemo in Rostock). FĂŒr die FAZ geht die grĂ¶ĂŸte Bedrohung aber nicht etwa von den Militanten im sog. Schwarzen Block aus, sondern von denen, die „die ‚begrenzte Regelverletzungen‘ fĂŒr legitim halten“ (vgl. Ingos Kommentar im Linkslog). Gemeint sind also die Verfechter von Zivilem Ungehorsamen wie z.B. Block G8 oder die Bombodrom-Besiedlung. Hier schießen sich die organischen Intellektuellen der Vierten Gewalt bereits auf die nĂ€chste Zielgruppe von Grundrechteabbau ein und bereiten die nĂ€chste Runde der Entgrenzung staatlicher Terrorismushetze vor.

Dementsprechend trifft auch letztere die volle Breitseite von Polizeigewalt und Repression: Tief blicken (ArchĂ€ologie des sexistischen Korpsgeistes) lĂ€ĂŸt die Photographie von Polizeigekritzel an einer Rostocker Wand. Physische Polizeigewalt belegt eine Sammlung bekannt gewordener FĂ€lle von PolizeiĂŒbergriffen gegen Gipfel-GegnerInnen. Die politische Rolle der Polizei (Unterwanderung, Delegitimierung, Zerschlagung erfolgreicher sozialer Bewegung von Innen) zeigt der mittlerweile ausfĂŒhrlich und zweifelsfrei dokumentierte Fall der Enttarnung und Entfernung eines Zivis und Provokateurs aus einer der Sitzblockaden am Zaun. Sehr gelungen auch der ausfĂŒhrliche Überblick ĂŒber die diversen Repressionen gegen die Gipfel-Proteste und der Bericht der Bewegung-RechtsanwĂ€lte vom EA/Legalteam. Eine Sammlung mit Video-Links zur massenmedialen Berichterstattung [1|2] gibts gibt’s genause wie eine interessante Analyse zur Verbreitung von Falschmeldungen und LĂŒgen und der Bedeutungslosigkeit von Richtigstellungen.
Zum Schluss noch hörenswert: Bundeskanzlerin Merkel ĂŒber die VorzĂŒge politischer Gewalt. Und lesenswert schließlich im Rahmen der Dabatte um die Militanz am 2. Juni in Rostock ist vielleicht noch die Dokumentation eines kritischen Textes aus dem Schwarzen Block. „G8 Heiligendamm – Holy damn it!“ weiterlesen

Wir sind alle 129a!

falls noch jemand zweifel dran hat: die bundesanwaltschaft (baw) bekennt sich (in person ihres pressesprechers) offen zum grundrechtsbruch durch ihre razzien am 9.5. in berlin und anderswo. wohngemeinschaften und offen politisch arbeitende projekte, die auch mir nicht völlig fremd sind, waren betroffen. Der BAW-Sprecher im heute-journal.

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