Kalter Krieg statt Impffortschritt

Die Tagesschau meldet:

Bei den Berliner Grünen gibt es grundsätzliche Bedenken gegen Sputnik V, unter anderem vor dem Hintergrund des Konflikts mit Russland wegen des in einem Straflager inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny. Bei einer kontroversen Diskussion hatte sich der Senat am vergangenen Dienstag zu dem Thema noch nicht „abschließend positioniert“.

Von moralisch so aufrechten Menschenrechtskämpfern erwarte ich dann auch die sofortige (nein: nicht Bombardierung Moskaus, obwohl mich wundert, warum das noch nicht kam, nach der Bombardierung Belgrads 1999…) Ich erwarte die sofortige Absage an alle Impfstoffe aus England und den USA. Wegen Julian Assange, Ihr wisst schon, Wikileaks, den in einem englischen Hochsicherheitsknast inhaftierten US-Kriegsverbrechens-Kritiker. Weiterlesen

Jeder Zeit ihren Song: „Ich bin ein Stein“

Wer nicht gerade mit dem Nachbau der 200-Euro-DIY-Lüftungsanlage des Max-Planck-Instituts für Chemie in einem Schul- oder Kindergartenraum beschäftigt ist, dem empfehle ich den Song: „Ich bin ein Stein“.
Das Original I am a Rock ist von Simon & Garfunkel aus den 1960ern. Da gibts viele schöne Videos von, wie die beiden das vorsingen. Meine Lieblingsversion ist ein Hardcore-Cover von Shelter aus dem Jahre 2000.

Zum Mitsingen, allein, zuhause: „Jeder Zeit ihren Song: „Ich bin ein Stein““ weiterlesen

der spricht mir ja nun wirklich mal aus dem herzen:

Und noch eine unfassbare Telepolis-Meldung.

Die Bundeswehr will Kampfdrohnen. Nein, wartet, dableiben! Geht noch weiter!

Zitat: Laut der nun vorliegenden Antwort könnten die deutschen Kampfdrohnen auch in Nachbarländern des Mandatsgebietes eingesetzt werden, sofern die Zustimmung der dortigen Regierung vorliegt. Zitat Ende

Und wie flexibel Deutschland mit Regierungen ist, konnte man damals ja gut in Venezuela sehen, ihr erinnert euch bestimmt.

Einsatz auch im Nachbarland, warte mal, woran erinnert mich das … oh ja richtig, an die Einsätze der US-Luftwaffe in West-Vietnam damals, die Provinz Kambodscha, Hauptstadt Phnom Penh, ihr erinnert euch!

Weiterlesen beim Original

Corona? Ich leide…

… unter der gesellschaftlich organisierten dummheit, die z.b. kinderspielplätze sperrt und diese sperrung polizeilich auch noch mit letzter konsequenz und kompletter blindheit für den einzelfall durchsetzt. ich wurde tatsächlich schon morgens um 10 von einem spielplatz vertrieben, auf dem ich mit den beiden kleinkindern olmo und jurek zusammen alleine (!) am spielen war – von wegen physical distancing. drei beamte haben sie dafür aufgeboten und weitere zwei lauerten im einsatzwagen. danach war ich dann wieder im – kein wunder: überfüllten – park unterwegs…. Weiterlesen

Imatinib-Geschichte

Ich veröffentliche hier die von mir leicht bearbeitete und stark gekürzte Deepl-Übersetzung eines Textes von 2006 über die Geschichte von Imatinib, dem Wirkstoff in einem Medikament namens Glivec, das gegen Chronische Myeloische Leukämie hilft. Der englischsprachige Originaltext stammt von einer pharmaindustrienahen populärwissenschaftlichen Webseite, fasst dennoch die Fakten der frühen Entwicklungsgeschichte, die in der Wikipedia zu kurz kommen, gut lesbar zusammen und ist nur noch im Internet-Archiv zugänglich. Andere Aspekte rund um Glivec – etwa die Preisproblematik und die Kämpfe um die Verfügbarkeite von Generika, z.B. in Indien, fallen jedoch unter den Tisch, genauso wie neuere Entwicklungen, Stichwort Resistenzen gegen Imatinib, Tyrosinkinase-Hemmer der zweiten Generationen und Medikamentenabsetzversuche aufgrund von Immunreaktionen, wofür neuerdings die körpereigenen NK-Zellen  verantwortlich gemacht werden (Einführung: „Die Waffen des Immunsystems: Wie Killerzellen zwischen körpereigen und körperfremd unterscheiden„).

Anmerkungen meinerseits in eckigen Klammern: [].
Lesezeit (bei ca. 250 Wörtern pro Minute): etwa 8 Minuten

 

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Imatinib blockiert CML-Enzym, by Boghog, CC BY-SA 3.0, Link

 

Im Jahr 2001 genehmigte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA Glivec, ein Medikament gegen chronisch-myeloische Leukämie (CML), das sich als bahnbrechend erweisen sollte. Was dieses Medikament sowohl stark als auch sanft macht, ist, dass es sich auf die Störung eines bestimmten Proteins konzentriert, das den Krebs verursacht. Diese Spezifität ermöglicht es, dass das Medikament stark ist und gleichzeitig andere Enzyme geschont werden. Molecular Targeting nennt sich dieser Ansatz. Auf menschlicher Ebene bedeutet molekulares Targeting deutlich reduzierte Nebenwirkungen und deutlich erhöhte Überlebenschancen. „Imatinib-Geschichte“ weiterlesen

Mal wieder besser: Die Partei

Nachtrag 19.11.19: Einen guten Monat später ist das Thema aus den großen Medien verschwunden – nicht aber aus dem Alltag der Menschen im Kriegsgebiet. Daher unterstütze ich diesen Offenen Brief an die Bundesregierung. Nachtrag Ende.
Habe gerade etwas Geld an „Die Partei“ gespendet (wie viele andere auch, wie sich wenige Tage später rausstellte). Und zwar auf ihren Aufruf hin zur Unterstützung des Roten Halbmonds in Nord-Syrien. Das Schöne daran: Wegen der bizarren Regeln der deutschen Parteienfinanzierung wird jeder Spenden-Euro noch einmal fast verdoppelt aus Steuergeldern. Mehr dazu direkt im Spendenaufruf:

Der irre Faschist vom Bosporus bombardiert kurdische Zivilisten und schickt seine „Armee Mohammeds“ (Erdogan) unter „Allahu Akbar“-Rufen mit NATO-Flugzeugen und deutschen Panzern zum Angriffskrieg nach Syrien. Die Folgen können Sie bei Twitter sehen (wenn die Bilder nicht schnell genug gelöscht werden). Das Verhalten von EU, NATO und Bundesregierung kann man als Beihilfe werten, insgeheim verhindern CDU & SPD selbst ein EU-weites Waffenembargo gegen die Türkei. Weiterlesen

Außerdem hilfreich: Cadus.org. Die betreiben „Europas ersten Makerspace für den humanitären Sektor“ und sind seit 2018 mit einem mobilen Hospital im Norden Syriens unterwegs. Und weils eine Welt jenseits der Tagesschau gibt und richtigerweise heißt „audiatur et altera pars“,  hier der Link direkt zur amtlichen kurdischen Nachrichtenagentur. Und einen Meinungsartikel, den ich sehr überzeugend fand: „Bewahre uns Allah davor. Der Überfall der Türkei auf Rojava vernichtet einen demokratischen Sozialismus“ im ND vom 12.10.19, leider hinter Paywall. Auf Nachfrage kann ich einen Scan schicken zum Privatgebrauch.

Soweit isses schon: Unterschreibt folgende Petition!

Jetzt bau ich mir extra ein Lastenrad und dann kommen die Strategen für die Verkehrswende bei der Bahn mit einen Lastenfahrradverbot um die Ecke! (Gültig seit dem 1.8.2019.) Im April dieses Jahres ist die Bahn selbst ins Geschäft mit dem Verleih von eCargobikes eingestiegen. Nachtigall ick hör dir trapsen. Bevor ich weiter ausfällig werde oder gar zu weniger legalen Sachen auffordere:

 

Nachtrag 21.8.19: Aber Soldaten dürfen ab demnächst mitfahren und zwar entgeltfrei. Die Uniform gilt als Fahrausweis. Das Ministerium für Vorbereitung und Durchführung von Kriegen („Verteidigungsministerium“) zahlt dafür eine symbolische Pauschale (vgl. IMI) von etwa 20 Euro pro Soldat und Jahr. Zum Vergleich: Die BahnCard 100 kostet Otto-Normal-Zivilst jährlich 4.395 (in Worten: Viertausenddreihundertfünfundneunzig) Euro. Ich frage mich, ob auch der blutverschmierte Kittel eines Schlachters durchgehen wird.

OK, nichts gegen Leute, die beruflich Tiere schlachten, eine meist skandalös unterbezahlte Beschäftigtengruppe. Im Ernst: Kindergärtner_innen werden durch Fahrscheinkontrollen von ihrer Betreuungsaufgabe abgehalten, von den ganzen anderen gesellschaftsrelevanten Berufsgruppen will ich gar nicht erst anfangen, denn richtig wäre: Alle tragen mit jeder Fahrt in der Bahn zur Reproduktion von Gesellschaftlichkeit bei. Die Angehörigen der Armee dabei noch am wenigsten. Daher kann nur für alle gelten, was da jetzt zugunsten der Uniformträger und -trägerinnen vereinbart worden ist: Entgeltfreier öffentlicher Verkehr, egal ob mit, aber besser ohne Uniform, egal ob mit oder ohne Lastenfahrrad!