Der Prozess gegen die „Ramstein 2“ in Zweibrücken und Frankenthal 1971/72 [ref]Die Recherchen für diesen Artikel fanden 2007/8 statt. Der Artikel war fertiggestellt im Mai 2009. Er sollte ursprünglich in einem bereits für Jahresanfang 2010 angekündigten Sammelband mit dem Titel „Prinzip Solidarität. Die Rote Hilfe in den siebziger Jahren“ abgedruckt werden. Schließlich ist er erschienen als AK Heimatgeschichte: Der Prozess gegen die „Ramstein 2“ in Zweibrücken und Frankenthal 1971/72; in: Bambule (Hg.): Das Prinzip Solidarität – Zur Geschichte der Roten Hilfe in der BRD – Band II (Edition Provo 8), Laika Verlag (Hamburg) 2013, 193ff .[/ref]
Im August 1972 ruft die rote hilfe mit dem sternchen auf dem i auf dem Titelblatt ihrer Frankfurter Ausgabe (Nr. 2) auf:
„Wir fordern die sofortige Freilassung von Larry Jackson! Weg mit Genschers Ausländergesetz! Für den Sieg der indochinesischen Völker!“
Bis dahin war schon viel passiert, Larry Jackson stand von der ersten Ausgabe an in der „Knastothek“, der Adressenliste für Gefängnispost an die politischen Gefangenen. Auch die überregionale Ausgabe der roten hilfe mit dem Stern (Nr. 12 vom 7.8.1972, S. 8) hatte den Revisionsprozess angekündigt in einer Sache, die fast zwei Jahre zuvor mit einer wilden Schießerei vor der US Air Base Ramstein begonnen hatte. Was auf den ersten Blick wie eine Episode aussieht, eröffnet bei genauerem Hinsehen eine Mikroperspektive auf den Übergang vom „Ausbruch“ von 1968 über antirassistische, internationalistische Kampagnenpolitik der späten 1960er und frühen 1970er hin zur fraktionierten Solidaritätsarbeit der „bleiernen Jahre“. Weiterlesen