Neue Schulbienen: Nachschwarm eingelaufen

Das ist Eintrag 58 in der Serie "Bienenkiste".
Der Nachschwarm ist aus der Schwarmkiste ausgekippt und orientiert sich erst einmal.

Es gibt wieder Schulbienen. Heute ist ein Nachschwarm eingelaufen, nein, eher: -gesprintet. Innerhalb von 30 Minuten waren sie alle in der Kiste verschwunden. (Link zum Video, aber nur online bis 21.7.24; ab Sekunde 9 sprintet auch eine Prinzessin oder Königin von unten links aus durchs Bild, nochmal deutlich schneller als die anderen.)

Bienen am Honig. Im Vordergrund: Eine Biene füttert die andere.

Zur Belohnung gabs einen Löffel Honig für die Nacht und morgen früh wirds eine gute Portion Futterteig (1,1kg) geben aus eigenem Honig (1Teil) und Puderzucker (2Teile). Dann heißt es abwarten und Daumen drücken.

Denn ein Nachschwarm kommt i.d.R. ohne befruchtete Königin. Eine Prinzessin ist dabei, aber die hat noch ihren Befruchtungsflug vor sich, bevor sie wirklich Königin spielen und Arbeiterinnen-Eier legen kann. Hoffen wir, dass sie den Wettflug gegen die Mauersegler gewinnt und heil zurückkommt mit einer guten Kreuzberg-Neuköllner Mischung vom Drohnensammelplatz.

Flugloch linke Schmalseite, Blick von oben. Die Bienen sitzen also von Vorn gesehen rechts hinter dem Stirnbrett.

Die Bienenkiste ist ausgestattet mit einer 6×5-Temperatursensoren-Matrix. Damit will ich anhand der Temperaturverteilung in der Kiste sichtbar machen, wo die Bienen gerade ihr Zentrum haben: Derzeit ist das Wärmezentrum dort zu erwarten, wo sie ihre neuen Waben bauen. Später dann dort, wo sie ihre Brut warm halten. Und im Winter dann können wir hoffentlich die Heiztraube über die Vorräte wandern sehen.

Die Bautraube am Tag 4 (10 Uhr) nach dem Schwarmeinlauf: Bautätigkeit an vier Oberträgern.

4 Tage später: Aus der Bautraube heraus sieht man es weiß schimmern. Das sind die frischen Waben. Falls wir schon eine Königin haben, dann legt die jetzt dort auch schon Eier. In spätestens 21 Tagen, um den 12. Juni herum, haben wir dann die ersten hier geschlüpften Bienen.

Bautraube, Tag 10 (10:40) nach dem Einlauf: Bauen an fünf Oberträgern.

31.5.24, Tag 10: Alles geht gemächlich, es sind ja nach wie vor nur die Schwarmbienen an der Arbeit: sich orientieren, bauen, sammeln, Brut betreuen. Da kommt schon was zusammen. Entsprechend langsam gehts voran. Auch der Futterteig vom 21.5. ist zwar angenommen, aber noch kaum dezimiert. Seit einer Woche blüht die Linde. Das Wetter ist wechselhaft. Polleneintrag ist deutlich.

Weiter zum Gesamtartikel mit wöchentlichem Fotoprotokoll über den Baufortschritt

2024: Ein paar Bienen fliegen doch wieder

Das ist Eintrag 57 in der Serie "Bienenkiste".
Eine der ersten Frühjahrsbienen 2024 ruht sich an der Dachkante aus.

Nachtrag 15. März: Heute, 16°C im Schatten um 14 Uhr hätte Betrieb am Flugloch sein müssen. War aber nicht. Wieder nur einzelne. Sind wohl leider doch nur Kundschafterinnen aus überlebenden Nachbarvölkern. Also Kiste aufgemacht, Volkstod festgestellt und provisorisch ausgeräumt und bienendicht verschlossen. Der Plan: Nach Ostern machen wir die Kisten fertig für die Schwarmsaison. Und dann gehts im Mai hoffentlich wieder los mit Schwarmfang. Nachtrag Ende.

Subjektiv war das vergangene Jahr ja endlich mal wieder ein gutes Jahr, wettermäßig, worauf ich ja auch die gute Honigernte zurückführe: Immer mal auch durchaus ordentlich mitunter Regen, im Winter Schlitten-befahrbarer Schnee und auch Frost, Sommer war auch, durchwachsen zwar, aber das ist ja so wie es sein sollte gemessen an langjährigen Durchschnitten längst vergangener Dekaden.

Dass doch nicht alles in Butter ist, zeigt nicht nur der vermutliche Varroaverlust, sondern auch die Phänologie (Blühkunde) und – subjektiv – das Wetter für den ersten Bienenausflugs im Jahr schon heute, mitte Februar. Vor zehn Jahren hatte ich zum ersten Flug im Jahr, dem Reinigungsflug zur ersten Darmentleerung nach der langen Winterheizphase, schon einiges geschrieben [4.3.2012], [3.3.2013]. Was mir jetzt in der Rückschau auffällt, ist die Verschiebung des Zeitpunkts: um gut einen halben Monat. Weiterlesen

Pollenanalyse (DIN 10760) 2023: „Sommertracht“

Das ist Eintrag 56 in der Serie "Bienenkiste".
Die Mikroskop-Aufnahme zeigt Pollen verschiedener Pflanzen, 500-fach vergrößert: Daher ist das bohnenförmige Pollenkorn links unten in der Realität etwa 50 μm lang. (Bildquelle: Public Domain via Wikimedia)

Nach der chemisch-physikalischen Analyse der diesjährigen Ernte (pdf) ist jetzt auch endlich die Pollenanalyse da. Das Labor kommt zum amtlichen Endergebnis:

Der untersuchte Honig stammt aus einer Nektartracht verschiedener Blütenpflanzen sowie auch einer Honigtautracht. Bei größeren Anteilen Honigtautracht ist die Pollenanalyse nicht repräsentativ für den Honig. Im Geschmack kommt der Anteil vom Götterbaum etwas hervor.
Wir empfehlen die Bezeichnung „Sommertracht“.
Entsprechend der untersuchten Kriterien sind die chemisch-physikalischen Daten und Konsistenz des Honigs einwandfrei.

Interessant: An einem ganz anderen Standort spielte der Götterbaum auch schon 2012 laut Laboruntersuchung eine besondere Rolle.

Zur Statistik und Aufzählung der häufigsten Pollensorten

Ernte 2023

Das ist Eintrag 55 in der Serie "Bienenkiste".

Die diesjährige Ernte in Diagrammen. Der Honigraum von Kiste2 war randvoll, der von Kiste1 visuell etwa zu zwei Dritteln gefüllt.

Bilder liefert die b-cam. Wie dort zu sehen ist, kam erstmals ein Flaschenzug (1:6) zum Einsatz, um die Bienenkisten von den Wägegestellen zu heben – bei einem Gesamtgewicht vor der Ernte von knapp 90kg und gut 80kg die Mühe (Bau des Gestells für den Flaschenzug) wert.

Die Bilderserie zeigt die Arbeiten am Vorabend der Ernte: Ein Schnitt mit dem langen Messer schafft eine Sollbruchstellte zwischen Honig- und Brutraum. Am nächsten Morgen dann Rauch, damit wir möglichst wenige Bienen mit-ernten:

Bei der Ernte selbst hatten wir dann nicht mehr genug Ruhe und zu klebrige Hände zum Fotografieren.

Die Ergebnisse der Honiganalyse haben ihren eigenen Beitrag (zum Vergleich lohnt ein Blick in die Berichte der Jahre 2012, 2013 und 2016). Jetzt läuft erstmal alles durchs Sieb. Das dauert zweidrei Tage bei dem zähen Brei aus Wachs, Honig und ein bisschen Pollen ist ja auch immer dabei. Denn geschleudert wird bei mir nicht. Das geht nur beim Imkern mit Rähmchen, so dass die einzelnen Waben sich im Holzrahmen in die Schleuder einspannen lassen. In der Bienenkiste bauen die Bienen ihre Waben frei hängend, ich schneide sie heraus und dann wird eben gesiebt.

Zwei Tage später: Anfang der diesjährigen Sommerbehandlung gegen die Varroa-Milbe mittels Ameisensäure.

Es rappelt wieder in der Kiste

Das ist Eintrag 52 in der Serie "Bienenkiste".

Seit Ende Mai hab ich wieder Bienen am Start, nach den Verlusten 2017 und 2018 jetzt also der erste Neustart seit 2011. Im Vergleich zu 2018 haben wir 2019 ein Schwarmjahr, soviel wage ich aus meiner subjektiven Perspektive zu urteilen. Nachdem ich 2018 keine Nachricht über schwarmboerse.de erhalten hatte, erreichte mich von dort der erste Hinweis: Ein großer Schwarm, laut Imker Hauptschwarm, und schon eingefangen, für 20 Euro. Dafür musste ich mit der S-Bahn ins Umland. Weiterlesen

Volkstod!

Das ist Eintrag 51 in der Serie "Bienenkiste".
Kleinere Brötchen: Erstmal wilde Bienen in der Nisthilfe beobachten.
Kleinere Brötchen: Erstmal wilde Bienen in der Nisthilfe beobachten.

Traurige Nachrichten bloggen sich ja immer am allerzähesten, aber ich muss es notieren, damit meine Berichte von den Bienenkisten, wenn schon nicht häufig, so doch wenigstens halbwegs vollständig bleiben: Die vergangenen Bienenmonate, das erste Jahr nach dem Umzug an den neuen Standort, waren geprägt von zwei handwerklichen Fehlern meinerseits und nun im Frühjahr 2018, dem Verlust auch des letzten Volks. „Volkstod!“ weiterlesen

Mottenalarm: Wir werden alle störben!

Das ist Eintrag 50 in der Serie "Bienenkiste".

Das Problem: In den letzten Wochen kam das überlebende Volk nicht gut in Gang (vgl. die Kurven: alte und neue Darstellung), obwohl es bei der Frühjahrsdurchsicht Anfang April einen guten Eindruck gemacht hatte. Regelmäßiger Sammelverkehr ist zwar zu beobachten, auch viel Polleneintrag, aber eben keine Staus am Flugloch und echte Emsigkeit. Das Volk wirtschaftete lediglich auf Bestandserhalt, während eigentlich tägliche Gewichtszunahmen zu erwarten gewesen wären. Eine Wachsmottenkolonie hat das Bienenvolk an den Rand gedrängt. Wie kams dazu? Weiterlesen und zum Mottennest in der Bildergalerie

Frühjahrsdurchsicht ’17: Räuberei

Das ist Eintrag 49 in der Serie "Bienenkiste".

Trauriges Ereignis, kurz hier protokolliert – immerhin mit Lernergebnis: Offensichtlich habe ich zu früh im März das Flugloch zu weit aufgemacht. Eines der beiden Völker hat dabei den kürzeren gezogen. Bei der Varroabehandlung Ende Dezember stand Volk 2 noch top-fit da. Jetzt war es innerhalb von drei Tagen totgeräubert. Zumindest partiell mein eigener imkerlicher Fehler: Der Mäuseschutz muss zwar weg im Frühjahr, aber das Loch sollte nicht sperrangelweit offen stehen. Die Bienen sind noch zu wenige, um es zu verteidigen. Versüßt wurde mir die Geschichte durch das Ergebnis der Nothonigernte: 7 Gläser feinster Futterkranzhonig. Und meine Lektion hab ich auch gelernt: Im Frühjahr den Mäuseschutz nicht vergessen, aber während der ersten Wochen, bis es richtig losgeht, das Flugloch durchaus noch eng halten. Alles weitere auf den Bildern und in den Bildunterschriften:

 

Mal sehen, ob im Bienenkisten-Forum noch interessante Anmerkungen zu meine Fall kommen…