Wie schon bei der OxalsĂ€urebehandlung im Winter angedroht, wollen wir den Varroamilbenbefall unserer Bienen messen und dokumentieren. Gestern am zweiten Sonnentag mit auch am Abend noch frĂŒhlingshaften 15°C starteten wir den ersten Versuch. Wir orientierten uns an den Empfehlungen des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen/Bieneninstitut Kirchhain (Adiz-Artikel als pdf) und der Konkretisierung fĂŒr die speziell fĂŒr die Bienenkiste. Weiterlesen
Kategorie: Bienenkunde
Experimente am Gewichtssensor
Projekt Bienenwaage, mĂŒhsam ernĂ€hrt sich das Eichhörnchen: Heute erste Experimente mit dem Gewichtssensor (Force Sensitive Resistor – FSR) Flexiforce A201 100lb. Usermanual und kleines Forum fĂŒr den allerersten Schritt mit Arduino gibts bei Sparkfun. Guter Einstieg zu FSR allgemein bei ladyada. Dort hab ich mit dem „In-depth code for analog FSR measurements“ angefangen. Dabei kam ich nicht umhin, etwas ĂŒber die Einheit Mho (Ohm rĂŒckwĂ€rts gelesen) zu lernen, hier und heute Siemens (SI): die MaĂeinheit des elektrischen Leitwerts. (Irgendjemand muss den Amis wirklich mal ihre verschimmelten MaĂeinheiten austreiben…) HĂ€ngengeblieben bin ich jetzt beim Kalibrieren. Da scheine ich nicht der einzige zu sein. Aber downloadbar find ich die Lösung nirgendwo. Da fĂŒhren das Manual und – besser noch – die Flexiforce-FAQ weiter: How do I calibrate my FlexiForce Sensor? Jetzt stehen also Beispielmessungen, Millimeterpapierzeichnungen und die Anpassung von ladyadas Script an. Das mach ich aber ein andermal. Aktuellere Recherche
Lauschen statt wiegen?
Gestern einen interessanten Vortrag des Molekularökologen und Bienenwissenschaftlers Hannes Kaatz von der Uni Halle/Jena in Neukölln gehört. Dabei zwei Sachen fĂŒr die Praxis gelernt, eine davon mit u.U. erheblichen Auswirkungen auf unser Projekt „Bienenwaage“. Weiterlesen
Ost-Kreuzberger Bienenkotze

Nach der diesjĂ€hrigen Ernte haben auch wir einen guten Namen fĂŒr den Honig gesucht. Einer der weniger auf Werbewirksamkeit bedachten VorschlĂ€ge lautete: Ost-Kreuzberger Bienenkotze. Denn die Bienen reichern den Nektar tatsĂ€chlich in ihrem Honigmagen mit Enzymen an und entziehen ihm Wasser, spucken ihn dann in die Wabe, wo sie ihn bis zur endgĂŒltigen Verdeckelung derselben weiter eindicken (mehr Details). Das Satiremagazin Titanic hat das radikal ehrliche Nachdenken ĂŒber die Honigproduktion der Bienen in der Reihe „ĂberschĂ€tzte Lebensmittel“ zu Ende gefĂŒhrt:
Honig? Fuck you! Nicht fest, nicht flĂŒssig, immer so wachsweich opportunistisch aus dem Glas schleimend â Honig ist echt das Allerletzte. Schon seine Herstellung ist widerlich: Bienen erbrechen ihn! Hmm, „herrlich“, Bienenkotze, warum nicht gleich MĂ€usescheiĂe aufs Brot schmieren, oder diese kleinen HaarbĂ€llchen, die Katzen immer herauswĂŒrgen, oder Pferdesperma? Weiterlesen…
Indische Riesenraubwespe vs. Asiatische Riesenhornisse
Nachtrag 16.10.2023, zwölf Jahre spĂ€ter: Gestern wurde das erste als solches einwandfrei identifizierte vespa-velutina-Nest in Berlin beseitigt. Der NABU kĂŒmmert sich um die Identifizierung und Verfolgung der Neusiedler. Nachtrag Ende.
Neulich lieĂ die taz vermelden:
WĂ€hrend BienenzĂŒchter und NaturschĂŒtzer noch mit Konzernen wie Syngenta oder Bayer streiten, taucht in Frankreich eine neue Gefahr fĂŒr die so nĂŒtzlichen Insekten auf: Vespa velutina lautet der Fachname dieser Bienenkiller. Es handelt sich um eine asiatische Hornisse, die sich seit wenigen Jahren in SĂŒdwestfrankreich angesiedelt hat und sich rasch ausbreitet. Ihre Lieblingsspeise sind vorzugsweise die heimischen Honigbienen! Eingeschleppt wurden sie angeblich mit einem Frachtschiff mit Billigprodukten aus dem fernen Osten. Mit der Velutina-Hornisse hat Frankreich ein echtes Invasionsproblem mit klandestinen „Immigranten“. Quelle: taz
Bienen bauen wie die Bekloppten

Mit meinen neuen Haustieren bin ich ja sehr zufrieden, gerade weil ich auch ein paar Tage bis Wochen vergessen kann, dass ich sie ĂŒberhaupt habe. Sie versorgen sich selbst und machen ihr Ding: Derzeit bauen sie fleiĂig vor sich hin. Wie versprochen hab ich jetzt doch mal wieder von hinten in die Kiste geluhgt und war ĂŒberrascht, WIE fleiĂig sie bauen. Der Raum fĂŒr die Brutwaben und die Selbstversorgung des Völkchens ist nach ziemlich genau einem Monat schon mehr als halb voll! Wieder lerne ich dazu: Den starken Bautrieb bringen die Bienen als gesunder (urbaner) Naturschwarm mit sich. Und nochwas: Die Waben schimmern ja so unscharf durch und ich erkenne: Bienenwachs ist gar nicht gelb sondern weiĂ – zumindest im Originalzustand, so wie es die Bienen verbauen. Und ich verspreche: Das nĂ€chste Baufortschrittsdokumentationsfoto wird schĂ€rfer.