Standortfaktor Menschenversuch

Naomi Klein sieht eine der Hauptursachen fĂŒr den derzeitigen israelischen Exportboom in den Möglichkeiten, die die besetzten palĂ€stinensischen Gebiete bieten als „laboratories where the terrifying tools of our security states are being field-tested“ (vgl. ihren Artikel in der Online-Ausgabe von ‚The Nation‘). „Standortfaktor Menschenversuch“ weiterlesen

Literaturhinweis: Herrschaftsraum GrĂŒne Linie

Der Text „Matrix in Bil’in“ bietet eine materialistische Mikroanalyse des Herrschaftsraums ‚GrĂŒne Linie‘ zwischen Isreal und den besetzten palĂ€stinensischen Gebieten von 1967: Er entschlĂŒsselt den sonst als kulturell-religiös erscheinenden Konflikt zwischen Israelis und PalĂ€stinensern als einen Konflikt um „Off-Shoring at Home“, die (produktionspraktische, gewalt- und rechtsförmige) Einrichtung und den profitablen Betrieb einer Billiglohnzone im – man könnte sagen: post-neoliberalen – Staat. „Literaturhinweis: Herrschaftsraum GrĂŒne Linie“ weiterlesen

International Relations Theory: Krippendorff articles online

Recently a collegue from Egypt contatcted me. He was interested in Krippendorff’s contributions to International Relations Theory and Peace Research in English language. And yes, there are some pieces worth being re-read until today. Therefore I published some of them on this page „International Relations Theory: Krippendorff articles online“ weiterlesen

Eine Zensur findet nicht statt.

Das Buch des Verlages Assoziation A (bekannt durch seine regelmĂ€ĂŸigen Publikationen zur linken Bewegungsgeschichte) soll auf bundesministerielles Betreiben hin und auf der Grundlage von Jugendschutzgesetzen verboten werden. „Eine Zensur findet nicht statt.“ weiterlesen

Presentation: Banal Militarization by Military Ritual

The presentation „Military Rituals. Frequently Asked Questions“ provides a quick overview in english language over the main topics, arguments and critics of my book MilitĂ€rrituale (in german language only). It was held at the Conference „Banal Militarism“, 15th oct 2004, CCS (Center for Conflict Studies) Philipps-UniversitĂ€t Marburg/Germany. „Presentation: Banal Militarization by Military Ritual“ weiterlesen

„MilitĂ€rrituale“: Rezensionen

TExtDie sozialwissenschaftliche Zeitschrift Das Argument bringt in seiner Ausgabe 261 eine Rezension [pdf|html] von „MilitĂ€rrituale“ von Henrik Lebuhn.

Auch die IMI (Informationsstelle Militarisierung) bringt in ihrer Zeitschrift „Ausdruck“, Ausgabe Juni 2005 eine Rezension.

Eine weitere Empfehlung mit Hinweis darauf, wie aktuell das Thema tatsĂ€chlich ist, spricht der online-Nachrichtendienst www.german-foreign-policy.com aus – ebenso wie die Besprechung der DĂŒsseldorfer Stattzeitung „Terz“.

Verrisse gabs leider noch keine…

(Aber wenigstens gibt es von Gerhard KĂŒmmel, Mitarbeiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr (SoWi), – neben anerkennenden Worten („Demzufolge wird es fĂŒr dieses thematische Feld eine einschlĂ€gige Referenz sein und bleiben.“) – auch mal einen ordentlichen Seitenhieb: Auf die „zuweilen als arg penetrant und störend“ empfundene „materialistische Systemkritik“. Nachzulesen in seiner Rezension fĂŒr den Newsletter 04/2005 & 01/2006 des „Arbeitskreises MilitĂ€r und Sozialwissenschaften“ (AMS) auf den Seiten 17 und 18.)

Truppenmagazin „Y“ empfiehlt „MilitĂ€rrituale“

TExt

Das Truppenmagazin der Bundeswehr mit dem Namen „Y.“ (nach dem Buchstaben der BW-KFZ-Kennzeichen) macht in seiner Ausgabe Mai 2005, Seite 23 (!), Werbung fĂŒr das wegweisende Werk ĂŒber MilitĂ€rrituale. Schön so.

Chomsky-Interview

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„Noam Chomsky, 2004“
von Duncan Rawlinson CC BY 2.0

Vorletzte Woche hab ich mit Stephan zusammen ja Noam Chomsky (li. im Bild; „Arguably the most important intellectual alive“ – The New York Times) interviewt. Er war in Berlin wegen einer Linguisten-Tagung und hat einen Vortrag an der FU gehalten.

Stephans Interview aus der Berliner Zeitung ist online. Die beiden Interviews (andere Fragen, andere Antworten!) sollen – wenn nicht noch was dazwischenkommt – am Freitag, den 8.4.05, in der Wochenzeitung „Freitag“ und am Donnerstag, den 14.4.05, in der bundesweiten Tageszeitung „Neues Deutschland“ erscheinen (letzteres mittlerweile gegen Geld online lesbar). Also beehrt mal wieder Eueren ZeitungshĂ€ndler oder Eure ZeitungshĂ€ndlerin.

Nachtrag 12.6.05:

Jetzt hat der Freitag doch noch gefallen gefunden und eine gekĂŒrzte Version in der Ausgabe vom 10. Juni gedruckt.

Nachtrag 22.4.05:

Das ND-Interview erschien wie geplant. Mit dem Freitag gab es Komplikationen, die letztendlich dazu fĂŒhrten, das das Interview dort nicht erschien, obwohl ich es pĂŒnktlich am 4.4. dort eingereicht hatte. Denn der Papst musste ja unbedingt zeitgleich seinen Löffel abgeben und damit nahm das Unheil seinen Lauf: Der Freitag verschob das Interview ohne weiteren Kommentar und somit war das ND mit seinem Drucktermin einen Tag vor der nĂ€chsten Ausgabe. Irgendwann hab ich dann beim „Freitag“ nochmal nachgefragt, wie es denn mit dem Interview so steht und bekam folgende Antwort:

„Lieber Herr Euskirchen,

soweit ich gesehen habe, ist das Interview vor einer Woche im ND an exponierter Stelle auf Seite 3 gedruckt worden und war in entscheidenden Aussagen identisch mit der uns angebotenen Fassung – damit entfĂ€llt ein Abdruck im „Freitag“.

Das Interview war in einer von mir bearbeiteten Fassung fĂŒr die Ausgabe dieser Woche vorgesehen. Ich schicke Ihnen die entsprechende Datei im Anhang. Sie werden daraus ersehen, wie sehr redigiert werden musste – denn die von Ihnen angebotene Version war stellenweise Ă€ußerst konfus und ließ eine konzentrierte GesprĂ€chfĂŒhrung vermissen.

Herzlich – xxxxx“

Bisher war von einer Mangelhaftigkeit meiner Arbeit gar nicht die Rede.

Ok, Junge – dachte ich mir – du bist neu in der Branche. Was solls. Und: Wer nicht will der hat schon. Und: Ausfallhonorar ist bestimmt auch so eine Regelung, die es nicht ins 21. Jahrhundert geschafft hat.

Also schrieb ich folgende Antwort an den Freitag:

„lieber xxxxx,

es tut mir leid wenn ihnen die form nicht gefallen hat, sie hĂ€tten ja nochmal um bearbeitung bitten können, genug zeit wĂ€re ja gewesen – a propos genug zeit: ich hatte ihnen extra das interview frĂŒhzeitig zugeschickt, damit sie es – wie von ihnen auch geplant – vor dem nd abdrucken können. und dass der papstrummel dazwischen kam, ist zwar nicht ihre – aber genausowenig meine schuld.

mfg“

gespart hab ich mir folgendes postskriptum (nachtreten gibt ja bekanntlich die rote karte und hier im halbprivaten bereich ist das was anderes):

„abgesehen davon fĂ€llt mir nur ein, dass das interview ‚in entscheidenden aussagen identisch‘ ist mit so ziemlich allen interviews, die chomsky zeit seines lebens gefĂŒhrt hat. dachten sie, sie kriegen was exklusives von chomsky, was nie gehörtes, wie z.b. ‚ich liebe doughnuts und schlage meine frau‘?“

„MilitĂ€rrituale“ lieferbar!

Immer noch lieferbar, immer noch lesenswert:

Markus Euskirchen

MilitÀrrituale.

Analyse und Kritik eines Herrschaftsinstruments

Papyrossa-Verlag, Hochschulschriften 59, etwa 240 Seiten

EUR 17,50; SFR 30,20

ISBN 3-89438-329-1

Ist im April 2005 im Papyrossa-Verlag erschienen und ist dort direkt zu bestellen.

Warum und wozu gibt es MilitĂ€rrituale und wie funktionieren sie? Am Beispiel der Bundeswehr stelle ich die verschiedenen Formen militĂ€rischer Rituale dar und typologisiere sie: das Gelöbnis als Initiationsritual, mit einem Exkurs zur Rolle der Kirche; StaatsempfĂ€nge als Imponierrituale; Wache und StaatsbegrĂ€bnis als Ehren- und Trauerrituale; Kranzniederlegungen als Erinnerungs- und Gedenkrituale; Großer Zapfenstreich als ritualisierter MilitĂ€rauftritt, mit einem Exkurs zum Wachbataillon als Spezialtruppe.

Derlei Rituale verweisen auf die ultima ratio staatlich-politischer Logik und schaffen Akzeptanz fĂŒr die Anwendung militĂ€risch organisierter Gewalt. Abschließend werfe ich auch einen Blick auf die vielgestaltige Protestbewegung gegen öffentliche MilitĂ€rauftritte. [English Summary]

Leseproben der zugrundeliegenden Dissertationsschrift gibt’s bei der Uni-Bibliothek. Einen Textausschnitt hat die Wochenzeitschrift Jungle World als Dossier veröffentlicht: Unter Kommando. Über direkte und strukturelle Gewalt beim MilitĂ€r.

PS: Zur AktualitĂ€t von Ritualen, Drill und Tradition fĂŒr die Herstellung von Kampfbereitschaft: Ein Artikel ĂŒber die 1.900 traumatisierten Bundeswehr-KĂ€mpfer, in dem „Bundeswehr-Experten“ mehr Drill und Traditionspflege fordern.