WintervorrÀte II

Das ist Eintrag 18 in der Serie "Bienenkiste".
Die Bienenkiste auf zwei Personenwaagen

Gestern hab ich die Kiste gewogen und festgestellt, dass sie in den vergangenen zwei Wochen 13 Kilo schwerer geworden ist (vgl. Graph und Tabelle). Ich konnte es kaum glauben, obwohl ja wirklich nur gutes Wetter war und noch einiges blĂŒht. Aber einen Messfehler kann ich eigentlich ausschließen. Gerade weil ichs nicht glauben konnte, hab ich meine Messanordnung auch extra nochmal kontrolliert. Weiterlesen…

Vorbereitung OxalsÀurebehandlung

Das ist Eintrag 17 in der Serie "Bienenkiste".

Die Bienen bereiten sich ja schon langsam auf den Winter vor – da werden sie weitgehend ohne Hilfe durchkommen mĂŒssen. Der einzige Eingriff wird die OxalsĂ€urebehandlung gegen die Varroamilbe sein. Die Schweiz stellt ĂŒbersichtlich die unterschiedlichen Methoden dar, um die OxalsĂ€ure in die Bienen zu bringen und verlinkt wissenschaftliche Grundlagen fĂŒr die Entscheidung zwischen den Methoden. Ich werde die Bienen – nach der Anleitung fĂŒr die Bienenkiste – betrĂ€ufeln. So macht es auch die Herstellerempfehlung (siehe das PDF unter „Downloads“) der fĂŒr die Bienenimpfung zugelassenen SĂ€urepackung.

FĂŒr ImkerInnen, die nicht die ganze Packung aufbrauchen, ist die wissenschaftliche Studie zur Lagerbarkeit des angerĂŒhrten SĂ€ureansatzes lesenswert, Fazit: Im KĂŒhlschrank hĂ€lt sich der Rest bis zum nĂ€chsten Winter.

Sehr interessant fĂŒr die Erfolgskontrolle liest sich eine neue Methode zur Befallsmessung, die weder eine Milbenwindel im Stock (kein Platz kein Platz in der Bienenkiste!) noch die Tötung der Bienen nötig macht: Die Varroadiagnose mit Puderzucker, entwickelt vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen/Bieneninstitut Kirchhain. Auch hier werde ich mich in erster Linie an den Empfehlungen speziell fĂŒr die Bienenkiste orientieren.

Indische Riesenraubwespe vs. Asiatische Riesenhornisse

Nachtrag 16.10.2023, zwölf Jahre spĂ€ter: Gestern wurde das erste als solches einwandfrei identifizierte vespa-velutina-Nest in Berlin beseitigt. Der NABU kĂŒmmert sich um die Identifizierung und Verfolgung der Neusiedler. Nachtrag Ende.

Neulich ließ die taz vermelden:

WĂ€hrend BienenzĂŒchter und NaturschĂŒtzer noch mit Konzernen wie Syngenta oder Bayer streiten, taucht in Frankreich eine neue Gefahr fĂŒr die so nĂŒtzlichen Insekten auf: Vespa velutina lautet der Fachname dieser Bienenkiller. Es handelt sich um eine asiatische Hornisse, die sich seit wenigen Jahren in SĂŒdwestfrankreich angesiedelt hat und sich rasch ausbreitet. Ihre Lieblingsspeise sind vorzugsweise die heimischen Honigbienen! Eingeschleppt wurden sie angeblich mit einem Frachtschiff mit Billigprodukten aus dem fernen Osten. Mit der Velutina-Hornisse hat Frankreich ein echtes Invasionsproblem mit klandestinen „Immigranten“. Quelle: taz

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Wiegen und WintervorrÀte

Das ist Eintrag 16 in der Serie "Bienenkiste".

Vor ca. zwei Wochen, am 21. August [2011]: Bienenwiegen: Zu dritt, ein ganz schönes Geschaukel, und die Waage verschwand komplett unter der Kiste, weil die ja viel grĂ¶ĂŸer ist als die Waage… Aber irgendwie konnten wir der Scala das Gewicht ĂŒber den Umweg HĂ€ndi-Kamera dann doch noch entlocken: 44,5 kg. Und was heißt das jetzt?!

Anschlag der Killergeranien

Das ist Eintrag 15 in der Serie "Bienenkiste".

Gestern entging der Bienenschwarm nur knapp einem Anschlag durch Uschis Killergeranien (eigentlich ja Killerpelargonien, denn fĂŒr die als Balkonpflanzen gezĂŒchteten Arten ist hier umgangssprachlich immernoch die Bezeichnung Geranie ĂŒblich, obwohl systematisch unkorrekt). Seis drum: Das florale Selbstmordkommando nahm einen Sommersturm zum Vorwand, sich vom Fensterbrett zu stĂŒrzen. Das nekrophile BlĂŒhzeugs verfehlte die Bienenkiste nur knapp und streifte dabei die Hinterklappe noch so, dass ein Macken zurĂŒckblieb. Die FunktionsfĂ€higkeit der Klappe ist zwar nicht beeintrĂ€chtigt, aber der Aufschlag zerschmetterte die BienentrĂ€nke komplett. Naja: Regnet ja eh genug diesen Sommer. Nach Angaben der Bienenweide  geben Pelargonien fĂŒr Bienen nur bedingt was her, da sie kein großes Nektar- und Pollenangebot bieten und zudem hĂ€ufig verzĂŒchtet sind. Aber dass sie so weit gehen wĂŒrden…

Abschluss und Auswertung AmeisensÀurebehandlung

Das ist Eintrag 14 in der Serie "Bienenkiste".

Varroamilben neben StecknadelkopfNotiz: Gestern abend war der Verdunster wohl leer. Heute morgen hab ich ihn aus der Kiste geholt. Die Verdunstung lief trotz des wechselhaften Wetters ziemlich linear (siehe Graph) ĂŒber 13 Tage seit Beginn der Behandlung. An zwei Tagen wĂ€hrend der Behandlung haben sich die Bienen offensichtlich erfolgreich gegen einen rĂ€uberischen Angriff anderer Bienen zur Wehr gesetzt, auch ohne dass ich das Flugloch eingeengt habe: Die Verdunstung sollte ja konstant weitergehen. Dazu schreibe ich vielleicht nochmal extra. ZurĂŒck zur Varroa: Zwischendurch konnte ich die kleinen toten Milben einfach vom Flugbrett aufsammeln. Auf dem Bild sind einige davon zu sehen neben einem Stecknadel- (!) und nicht etwa Nagelkopf. NĂ€chster Schritt in den nĂ€chsten Tagen: Die Kiste wiegen und die WintervorrĂ€te abschĂ€tzen – und nicht vergessen: Trennbrett zwischen Honig- und Brutraum wieder einhĂ€ngen!

 

Das Amt und die Bienen

Bee migration 9045.JPG
Bee migration 9045“ by Pollinator – CC BY 2.5

Bienenhaltung in der BRD ist eine erstaunlich liberale Angelegenheit. Es braucht keine formale Ausbildung, keinen „BienenfĂŒhrerschein“ und keine Genehmigung. Lediglich eine Anmeldung bei der zustĂ€ndigen VeterinĂ€rsbehörde. Und amtliche Aufsicht und WanderbeschrĂ€nkungen machen m.E. tatsĂ€chlich auch Sinn, solange die Rahmenbedingungen (Nebeneinander von wesengemĂ€ĂŸer und kommerzieller wie zunehmend profitorientierter Bienenhaltung, industrialisierte Landwirtschaft, Kapitalismus) nicht auf der Basis imkerischer Selbstorganisation und vernĂŒnftiger Gesellschaftsplanung derart gestaltbar sind, dass das Umsichgreifen von Bienenseuchen weitgehend ausgeschlossen werden kann. Nur nebenbei: Wohin profitorientierte Bienenhalterei im Zusammenspiel mit industrieller, monokulturbasierter, kapitalistischer Landwirtschaft fĂŒhrt, zeigt eindrucksvoll eine Fotoserie ĂŒber Bienenmassentransporte in den USA (vgl. Abb.) – und das dort zuerst aufgetretene mysteriöse Bienensterben bzw. -verschwinden. Weiterlesen

Beginn der AmeisensÀurebehandlung

Das ist Eintrag 12 in der Serie "Bienenkiste".

Jetzt, nach der Honigernte, ist im Honigraum der Bienenkiste wieder Platz. Gelegenheit fĂŒr die Behandlung des Schwarms mit verdunstender AmeisensĂ€ure. Mit Hilfe des „Nassenheider Verdunsters“ geht es gegen die Varroamilbe, die sich vor allem an Drohnenlarven, aber auch allen anderen Bienen im Stock, festbeißt, Ă€hnlich einem Blutegel beim SĂ€ugetier. Bei gleicher Proportion hĂ€tte ein entsprechender “Blutegel” beim Menschen die GrĂ¶ĂŸe eines blutsaugenden Kaninchens. Unbehandelte Bienenvölker werden durch den Milbenbefall in der Regel so geschwĂ€cht, dass sie es nicht ĂŒber den Winter schaffen. Leider kann ich nicht zĂ€hlen, wie viele Milben durch die Behandlung abfallen, da der Plastikvarroaboden aus dem Imkerladen nicht zwischen die Unterkante der WabenwĂ€nde und den Boden der Kiste passt. Vielleicht baue ich fĂŒr die nĂ€chste Saison einen speziell fĂŒr die Bienenkiste konstruierten Varroaboden.

Im Bienenlabor beim BefĂŒllen des Nassenheider Verdunsters mit 60%iger AmeisensĂ€ure Der Verdunster kommt von hinten in die Bienenkiste Eine Plastikfolie und das Verdunstungsvlies liegen unter

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Honigernte

Das ist Eintrag 11 in der Serie "Bienenkiste".

Honigernte am KinderbauernhofNach den gestrigen Vorbereitungen dann am nĂ€chsten Morgen ganz frĂŒh auf zur Ernte. Den Bien noch im Schlaf erwischen. Alles lief gut. Keine Stiche. Keine Pannen, keine Sauerei. Und am Ende sind es wohl deutlich mehr als 8 Liter Honig, die durch den Filter liefen. Die gute Ernte schon im ersten Jahr erklĂ€rt sich doppelt aus dem Wetter: Erst der warme, sonnige April und damit das frĂŒhe SchwĂ€rmen, Einlogieren und Losbauen und dann der nasse Sommer: „Wenn es nass ist, dann ist der Nektar in den BlĂŒten flĂŒssiger. Der Biene fĂ€llt es dann leichter, den Saft mit dem RĂŒssel aufzunehmen“, weiß die Westdeutsche Zeitung laut heimathonig.de. Als nĂ€chstes steht dann in den nĂ€chsten Tagen die AmeisensĂ€urebehandlung gegen die Varroa-Milbe an. Und dann muss ich den Bien wiegen, um sicherzugehen, dass ich nicht zu viel Honig geerntet habe. FĂŒr die Berechnung dessen, was der Schwarm braucht, um ĂŒber den Winter zu kommen, gibt es eine Formel. Wenn die Kiste also nicht schwer genug ist, werde ich einen Teil der Ernte zu einem Honigteig verarbeiten und wieder zurĂŒckfĂŒttern. Und: Neben dem Honig fiel ja auch noch das Wachs der Honigwaben an. Den Sack mit WachskrĂŒmeln (ca. 2 Kilo) habe ich ausgewaschen und werde es irgendwann sauber aufbereiten und beim Imkereibedarf eintauschen gegen entsprechend verbilligte frisch gepresste MittelwĂ€nde fĂŒr die nĂ€chste Saison. Aber jetzt steht erstmal GlĂ€ser abfĂŒllen an. Bildergalerie vom Ablauf der Ernte

Honigernte: Vorbereitungen

Das ist Eintrag 10 in der Serie "Bienenkiste".

Mit dem Messer schneide ich zwischen Brut- und Honigwaben entlang. Über Nacht werden die Bienen daraus eine honigfreie "Sollbruchstelle" bauen.Heute am Abend: Erntevorbereitungen, glĂŒcklich zwischen zwei Regenschauern.

Zwei Sachen gelernt, erstens: Die Kiste ZUERST aufstellen und dann den Boden abnehmen. Umgekehrt ist es viel umstĂ€ndlicher. Nach getaner Arbeit an der aufgestellten Kiste: ZUERST den Boden wieder aufsetzen, dann die Kiste wieder umlegen und an ihren Platz zurĂŒckstellen. Und zweitens: Zum vollstĂ€ndigen Öffnen der Kiste, also Aufstellen und Boden abnehmen, brauch ich die Hilfe einer zweiten Person. Die Kiste ist zu schwer, um sie alleine sicher zu handhaben, wenn sie, wie bei mir, auf zwei Europaletten steht, von denen ich sie erst runterheben muss, weil auf den Paletten fĂŒr eine gekippte Kiste die Standsicherheit nicht gewĂ€hrleistet ist. Mehr lesen und mehr Bilder…