am 22.5.2006 im Abgeordnetenhaus Berlin
anlĂ€Ălich der Ăffentlichen Anhörung der Bundestagsfraktion DIE LINKE
âBundeswehr im Abseits. FĂŒr die Beibehaltung des Grundgesetzes â keine MilitĂ€reinsĂ€tze im Inland!â
Das Buch des Verlages Assoziation A (bekannt durch seine regelmĂ€Ăigen Publikationen zur linken Bewegungsgeschichte) soll auf bundesministerielles Betreiben hin und auf der Grundlage von Jugendschutzgesetzen verboten werden. âEine Zensur findet nicht statt.â weiterlesen
FĂŒr die Hörspiel-LiebhaberInnen unter Euch: Marx Reloaded
Zwei Radiosendungen (ZĂŒndfunk, BR2) zur Abschaffung des Kapitalismus (mit Michael Heinrich und Ulrich Brand). Mehr >>> 1. Comeback der Kapitalismuskritik 55′ (mp3, 80mb) 2. Gegenhegemonie 63′ (mp3, 86mb)
(Wer lieber hören will als lesen und nicht genug bekommen kann, der oder die sei auch noch auf Argudiss weiterverwiesen.)
Vorletzte Woche hab ich mit Stephan zusammen ja Noam Chomsky (li. im Bild; „Arguably the most important intellectual alive“ – The New York Times) interviewt. Er war in Berlin wegen einer Linguisten-Tagung und hat einen Vortrag an der FU gehalten.
Stephans Interview aus der Berliner Zeitung ist online. Die beiden Interviews (andere Fragen, andere Antworten!) sollen – wenn nicht noch was dazwischenkommt – am Freitag, den 8.4.05, in der Wochenzeitung „Freitag“ und am Donnerstag, den 14.4.05, in der bundesweiten Tageszeitung „Neues Deutschland“ erscheinen (letzteres mittlerweile gegen Geld online lesbar). Also beehrt mal wieder Eueren ZeitungshĂ€ndler oder Eure ZeitungshĂ€ndlerin.
Das ND-Interview erschien wie geplant. Mit dem Freitag gab es Komplikationen, die letztendlich dazu fĂŒhrten, das das Interview dort nicht erschien, obwohl ich es pĂŒnktlich am 4.4. dort eingereicht hatte. Denn der Papst musste ja unbedingt zeitgleich seinen Löffel abgeben und damit nahm das Unheil seinen Lauf: Der Freitag verschob das Interview ohne weiteren Kommentar und somit war das ND mit seinem Drucktermin einen Tag vor der nĂ€chsten Ausgabe. Irgendwann hab ich dann beim „Freitag“ nochmal nachgefragt, wie es denn mit dem Interview so steht und bekam folgende Antwort:
„Lieber Herr Euskirchen,
soweit ich gesehen habe, ist das Interview vor einer Woche im ND an exponierter Stelle auf Seite 3 gedruckt worden und war in entscheidenden Aussagen identisch mit der uns angebotenen Fassung – damit entfĂ€llt ein Abdruck im „Freitag“.
Das Interview war in einer von mir bearbeiteten Fassung fĂŒr die Ausgabe dieser Woche vorgesehen. Ich schicke Ihnen die entsprechende Datei im Anhang. Sie werden daraus ersehen, wie sehr redigiert werden musste – denn die von Ihnen angebotene Version war stellenweise Ă€uĂerst konfus und lieĂ eine konzentrierte GesprĂ€chfĂŒhrung vermissen.
Herzlich – xxxxx“
Bisher war von einer Mangelhaftigkeit meiner Arbeit gar nicht die Rede.
Ok, Junge – dachte ich mir – du bist neu in der Branche. Was solls. Und: Wer nicht will der hat schon. Und: Ausfallhonorar ist bestimmt auch so eine Regelung, die es nicht ins 21. Jahrhundert geschafft hat.
Also schrieb ich folgende Antwort an den Freitag:
„lieber xxxxx,
es tut mir leid wenn ihnen die form nicht gefallen hat, sie hĂ€tten ja nochmal um bearbeitung bitten können, genug zeit wĂ€re ja gewesen – a propos genug zeit: ich hatte ihnen extra das interview frĂŒhzeitig zugeschickt, damit sie es – wie von ihnen auch geplant – vor dem nd abdrucken können. und dass der papstrummel dazwischen kam, ist zwar nicht ihre – aber genausowenig meine schuld.
mfg“
gespart hab ich mir folgendes postskriptum (nachtreten gibt ja bekanntlich die rote karte und hier im halbprivaten bereich ist das was anderes):
„abgesehen davon fĂ€llt mir nur ein, dass das interview ‚in entscheidenden aussagen identisch‘ ist mit so ziemlich allen interviews, die chomsky zeit seines lebens gefĂŒhrt hat. dachten sie, sie kriegen was exklusives von chomsky, was nie gehörtes, wie z.b. ‚ich liebe doughnuts und schlage meine frau‘?“
Ein Lied, ein schönes Lied: „Die Resolution der Kommunarden“ (Text: Bert Brecht, Musik: Hanns Eisler – also ganz klassisches Kulturgut), gespielt und gesungen von „Dritte Wahl“ (Link zum Liedtext gibt’s auch noch fĂŒr alle, die beim Zuhören ein bisschen langsamer sind).
Lest heute statt hier mal wieder in der Jungle World: Ăber russisches Ăl: Die Yukos-AffĂ€re bedeutet keine RĂŒckkehr zu sowjetischen VerhĂ€ltnissen. Sie ist vielmehr typisch fĂŒr das VerhĂ€ltnis von Staat und Kapital.
Alle reden wieder von der RAF (z.B. FAZ.NET, Spiegel Online, taz uvm.). Kaum jemand in der BRD denkt jedoch öffentlich an andere Stadtguerillas, deren Abqualifizierung als gewissenlose Terroristen weniger einfach wĂ€re. „Weather Underground“, ein Film ĂŒber eine derartige Guerilla in den USA der frĂŒhen 70er, setzt allerdings einiges an Wissen ĂŒber die allgemeine Situation Ende der 60er/Anfang der 70er voraus.
DafĂŒr widmet der Film sich aber umso ausfĂŒhrlicher und differenzierter der Politik der sich radikalisierenden militanten Fraktion der US-amerikanischen Studentenbewegung. Beeindruckend: Dutzende BombenanschlĂ€ge auf öffentliche Einrichtungen waren so akribisch vorbereitet, dass sie gröĂtmöglichen Schaden anrichteten, niemand verletzten und sich auf ganz aktuelle soziale und politische Konflikte in ganz unterschiedlichen Themenfeldern bezogen.
Den Film gibts bei mir, gerne lass ich mich fĂŒr einen gemeinsamen Filmabend oder so einladen, wenn jemand einen Beamer hat oder einen Raum mit einem Beamer organisiert und ich noch ein paar Freunde mitbringen darf…
Der Zusammenhang zwischen NS-Zwangsarbeit und deutschem Nachkriegswirtschaftswunder ist weitgehend unbekannt. Der national-selbstgefĂ€llige Mythenkomplex von Marshallplan und deutschem WiederaufbaufleiĂ ĂŒberlagern das vereinzelte Wissen um die erfolgreiche Kapitalakkumulation auf der Basis von Zwangsarbeit vor 1945 und ihre bruchlose Verwertung nach 1945.
von Herbert Schui in den BlĂ€ttern fĂŒr deutsche und internationale Politik 2/2000 nicht im nur fĂŒr Abonnenten zugĂ€nglichen Archiv sein digitales Dasein fristet. Information will frei sein.