Lastenfahrradbau Bildprotokoll

Die ersten Monate meiner Elternzeit hab ich genutzt, um mein Mobilitätsproblem mit Nachwuchs zu lösen. Der Ansatz: ein sportliches Lastenfahrrad im betreuten Selbstbau – plus Babyschale, selbstverständlich gefedert:

Teilenamen und -nummern beziehen sich auf die Anleitung zum Lastenfahrradbau (Long André)

Konzept und Bauplan der Bike Bench

Jetzt fehlt noch der Ständer.

 

Facebook umsurfen

Die taz macht einen Schwerpunkt und formuliert Facebook-Kritik vom Standpunkt des souveränen Konsumenten aus. nadir.org, „eins der Urgesteine des deutschen Digital-Aktivismus“ (Anne Roth), erklärt darüber hinausgehende Gründe für die Abschaltung von Facebook. Die Argumentationen von taz und nadir unterscheiden sich an entscheidender Stelle. Merkts wer? Egal: Zeit für einen Facebook-Dislike-Button auf dem moisblog!

Und für die Unken, die Kritik immer nur hören wollen, wenn sie gleich ganz konstruktiv mit neuen Vorschlägen einhergeht: Safebook! Durch die Verbindung von Open Source und peer-to-peer liegt da informationelle Selbstbestimmung schon im Softwaredesign und nicht erst in den Einstellungen der BenutzerInnen und der Selbstverpflichtung des Betreiberkonzerns. Der ursprüngliche, akademische Ansatz von Safebook geht derzeit in MatchUpBox auf. Mal sehen, ob die Idee privatisiert und kommerzialisiert wird oder wie sich das entwickelt…

Nachtrag 2018: Die Kritik ist aktuell wie eh, der konstruktive Vorschlag ist nicht mehr aktuell. Hier eine aktuelle Liste von Facebook-Alternativen.
Mein derzeitiger Favorit: Retroshare.
Und Buchtipp: Facebook entkommen!

Auch das Saarland: zu deutsch

Schlagzeile der Saarbrücker Zeitung am 19. September 1991

Hoyerswerda, Lichtenhagen, manchen fällt noch Mölln und Solingen ein. Aber Saarlouis? Auch dort brannte vor zwanzig Jahren schon im September ein Asylbewerberheim. Samuel Yeboah, Flüchtling aus Ghana, schaffte es nicht, anders als 16 andere BewohnerInnen, aus dem mitten in der Nacht plötzlich lichterloh brennenden Haus zu entkommen. Der rassistische Mord geschah zwar nicht vor dem Hintergrund eines Pogroms, dafür wurde er aber um so erfolgreicher vertuscht. Erstaunlicherweise liefert die lokale Feuerwehr einen aussagekräftigen Bericht zum Thema online. Mehr

Die Häuser denen, die drin wohnen!

Topthema: Steigende Mieten

Die meisten der erlesenen, belesenen Leser und Leserinnen dieses Blogs kennen wohl das Haus in dem ich wohne – ja, das mit dem zum letzten Mal vor 700 Jahren gestrichenen Treppenhaus und der zwar denkmalgeschützten Fassade (auch hier im Titelbild dieses Blogs!), die aber nur noch hält, weil eine Schicht Plakate drüberklebt, aus der ein guter Archäologe die lokale Veranstaltungsgeschichte eben dieser Epoche ablesen könnte. O.k. Ich fühl mich ja hier bekanntlich wohl und frage mich aber seit ich hier wohne (etwa 10 Jahre), warum an dem Haus nix passiert, außer dass – zumindest im Hinterhaus – freiwerdende Wohnungen in der Regel nicht neu vermietet werden, so dass das Hinterhaus bis auf drei Wohnungen schon leer steht. Komm zum Punkt, Digger!

Widerstand mit Bienen

Neben Griechenland soll ja auch Portugal nach Vorgaben der starken Regierungen in Europa kaputtgespart („Haushaltskonsolidierung“) und filetiert („Privatisierung“) werden – dass in Portugal also mit nationalen Wahlen nichts mehr zu beinflussen ist, haben die Leute dort sehr klar verstanden: Die Wahlbeteiligung lag beim jüngsten Urnengang bei nur 55 Prozent und damit traten von den 9,6 Millionen Wahlberechtigten erneut weniger als bei den vorangegangenen Wahlen 2009 an die Urne (minus 4 Prozent). In einigen kleineren südlichen Gemeinden wurden durch Bauern Wahllokale blockiert, in einem Fall sogar Bienenvölker ins Freie gelassen, um die Abstimmung aus Protest zu behindern. Etwa 4 Prozent der abgegebenen Stimmen waren ungültig oder ein „weißer Wahlzettel“ wurde eingeworfen. Mehr zur Wahl in Portugal

Wie Ägypten mal (fast) das ganze Internet ausgeschaltet hat

Sehr interessant der FAZ-Artikel zur aufstandsbedingten Internetabschaltung von oben neulich in Ägypten. Kurzgefasst: Zum Einsatz kam ein Tool, das sich die Heimatschützer in Kalifornien zuvor nicht getraut hatten einzusetzen: Aus Angst, sie verlieren die Kontrolle über ihren Eingriff und das Internet und damit eine der wichtigsten Produktionsbedingungen für die Sillicon-Valley-Ökonomie geht ganz kaputt. Was für das mittlerweile abgetretene Regime in Ägypten eine letzte Verzweifelungstat war, stellte also für US-Sicherheitsbehörden einen groß angelegten Freilandversuch dar. In der Logik paranoider Technokraten und Internetkontrolleure kommt allerdings ein Gedanke nicht vor: Wenn die Leute in einer Aufstandssituation kein Internet mehr haben, dann bleibt ihnen ja gar nichts anderes mehr übrig als auf die Straße zu gehen. Gut so, denkt sich da der Aufstand… Zeitungsartikel lesen (pdf) und was dagegen tun.

S-Bahn im Privatisierungskarussell

S-Bahn-Chaos in Berlin. Ist eigentlich nicht viel dazu zu sagen: Ist ja nicht das erste Debakel einer Bahnprivatisierung. Scheint also sozusagen empirisch gesichert, Privatisierung von Eisenbahn: Schlechte Idee, läuft nämlich nach folgendem Schema ab: „S-Bahn im Privatisierungskarussell“ weiterlesen